VON OLIVER GRISS

Nach der turbulenten Mitgliederversammlung im Sommer, als u.a. der Hoppen-Antrag von einer Minderheit abgesegnet wurde, gab es Gerüchte, dass der Fan-Dachverband ARGE sich neu aufstellen wolle - doch an einen Rückzug denken Gerhard Schnell und Andy Kern Monate nach dem Albtraum-Sommer mittlerweile nicht mehr. Auch, weil sie nach db24-Informationen jetzt in ihren Reihen ein bekanntes Gesicht begrüßen dürfen: Allesfahrer Franz Hell, der dem Verein seit 50 Jahren verbunden ist - und das Löwen-Herz am richtigen Fleck hat. Hell wird Beisitzer im ARGE-Vorstand.

Mit dem 64-Jährigen, der sich selbst im Verein als Brückenbauer sieht, will man die ARGE wieder stärken. Hell hat mit dem TSV 1860 viel erlebt und deswegen leidet er ganz besondes unter dem Zwangsabstieg in die Regionalliga Bayern. Hell ist bekannt dafür, dass er den Finger in die Wunde legt - wenn seinem Verein unrecht getan wird. Er hat aus nächster Nähe mit erlebt, was in der Nacht auf den “schwarzen Freitag” an der Grünwalder Straße geschehen ist.

Hells großes Plus: Er redet mit beiden Seiten - ohne Vorurteile. Und doch gefällt ihm die aktuelle Situation nicht, dass Vereinsseite und Investor Hasan Ismaik mit ihrer Politik gegenseitig 1860 blockieren. Er ist für ein Miteinander und gegenseitigen Respekt. Zuletzt hat Hell gegenüber dem “Merkur” gesagt: „Ein paar Jahre kämpfe ich schon noch weiter – so gut fühle ich mich schon noch in Schuss. Beide Seiten müssten nur ein bisschen aufeinander zugehen – das wäre mein einziger Weihnachtswunsch.“ Widersprechen wird ihm da keiner.