VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Ja, die Kameradschaft - ja, die Kameradschaft…

Laut “tz” kam es beim Adventssingen im Grünwalder Stadion wieder zu Schmähgesängen gegen Investor Hasan Ismaik - das Blatt schrieb: “Auch in das stimmungsvolle Adventssingen am Samstagabend mischten sich investorkritische Töne (‘Hasan I., wir schei… auf dein Geld’, zur Melodie von Jingle Bells). Der Jahresausklang im tiefgekühlten 60er-Stadion wärmte vor allem denen das Herz, die schleichend auch die Macht im Verein übernommen haben: Fußball-Abteilungsleiter Roman Beer (Moderator), Verwaltungsrats-Chef Markus Drees (mit Schellenring) und Ulla Hoppen (Vorsängerin), bekannt geworden durch den Vorstoß, die Kooperation mit Ismaik zu beenden.” Die nächste Provokation in Richtung Abu Dhabi.

Wie lange schaut 1860 noch zu?

Bereits am Freitag beim problemlosen 3:0-Sieg gegen den SV Schalding-Heining wurde der Jordanier wieder beleidigt. Teile der Westkurve sangen das “Scheichlied”, auf der Gegengerade kam es zu Pfiffen. Die Quintessenz: Die Gräben in der Fanszene werden immer tiefer, Fans aus einem Verein beschimpfen sich gegenseitig.

Und was macht die Vereinsspitze? Sie nimmt diese Auswüchse offenbar schweigend zur Kenntnis. Immerhin hat am Montag 1860-Geschäftsführer Markus Fauser reagiert. “Ich distanziere mich in aller Deutlichkeit von diesem Scheichlied - das ist unmöglich. Ich kann das alles nicht gutheißen”, erklärte der 40-jährige Stuttgarter verärgert gegenüber dieblaue24.

Auch Fauser scheint mittlerweile zu erkennen, dass die Plattform 1860 immer mehr für politische Spiele benutzt wird und er zwischen zwei Lagern steht. Erst am Freitag musste er Fußball-Abteilungsleiter Roman Beer zurückpfeifen, nachdem dieser für sich in Anspruch genommen hat, dass die Traditionsmannschaft künftig unter dem Dach des e.V. auflaufen werde. Fauser reagierte postwendend auf den Beer-Vorstoß mit einer Presseerklärung, in der er erklärte: „Die Traditionsmannschaft wird unter Mitwirkung des e.V. neu belebt. Das Team wird wie in der Vergangenheit unter dem Dach der KGaA organisiert und spielen.”