VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Peter Helfer, der ehemalige Vize-Präsident und langjährige Sponsor des TSV 1860, war am Sonntagmorgen beim Regionstreffen ins Sportheim nach Burgadelzhausen gekommen, um Präsident Robert Reisinger einige Fragen zu stellen. Der Unternehmer aus Olching wollte von Reisinger wissen, wie er sich die weitere Zusammenarbeit mit Investor Hasan Ismaik vorstelle.

Die Antwort Reisingers im Saal dürfte für viele unbefriedigend gewesen sein: Er wohne in München und “Ismaik hätte meine Handynummer und Email-Adresse”. Die Botschaft ist eindeutig: Nachdem Reisinger kurz nach seinem Einstieg sagte, er hätte keinen Redebedarf mit Ismaik, werde er auch jetzt nicht den ersten Schritt auf den Investor machen, sondern - wenn überhaupt - erwarte der Cassalette-Nachfolger, dass Ismaik ihn kontaktiere.

Wenn man bedenkt, wie Hauptsponsor “Die Bayerische” beim TSV 1860 hofiert und Mehrheitsgesellschafter Ismaik mehr oder weniger ignoriert wird, zeigt dieses Verhalten deutlich die Denkweise von Reisinger. Daniel Bierofka, eine der wenigen Ikonen im Verein, hatte Sonntagmittag in der Pressekonferenz vor dem Buchbach-Heimspiel (heute, 20 Uhr, dieblaue24-Liveticker) fast zeitgleich an die beiden Gesellschafter appelliert: “Es geht nur gemeinsam. Zusammensetzen und miteinander reden.”

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Die Situation an der Grünwalder Straße ist derzeit wieder absolut verfahren. Dazu hat auch der Antrag von 1860-Mitglied Ulla Hoppen beigetragen, der fordert, dass der Kooperationsvertrag mit Ismaik innerhalb von sechs Monaten aufgekündigt werden muss. Stichtag ist der 24. Januar. Seit Donnerstag haben die Löwen nun ein mehrseitiges Anwaltsgutachten vorliegen, das verriet Reisinger in Burgadelzhausen. Demnächst will der Klub - nach Rücksprache mit seinem Verwaltungsrat - an die Öffentlichkeit gehen. Nach dieblaue24-Informationen spricht alles gegen diesen Antrag.

In Burgadelzhausen hatte Reisinger auch gesagt, dass es “kein schriftliches Angebot von MAN” bezüglich der Abnahme von 50.000 Tickets für die Allianz Arena gegeben hätte. Das Münchner Welt-Unternehmen wollte die Löwen mit diesem Beitrag zusätzlich neben dem Sponsor-Geld unterstützen. Zudem erklärte der 53-Jährige wiederholt, dass er - wenn 1860 in Fröttmaning geblieben wäre - nicht Löwen-Präsident wäre.