VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Das Derby gegen den FC Bayern (heute, 15 Uhr, dieblaue24-Liveticker) elektrisiert die Löwen-Fans - einer, der im Jahr 2004 bei der 0:1-Pleite gegen den Rekordmeister in der Bundesliga selbst noch auf dem Platz gestanden ist, nimmt wohl die weiteste Anreise aller 12.500 Besucher in Kauf: Rodrigo Costa, der ehemalige Publikumsliebling des TSV 1860. Der Brasilianer fliegt direkt aus Zypern ein, legt auf der Weiterreise in seine Heimat einen Zwischenstopp in München ein, damit er den Vergleich Blau gegen Rot sehen kann. “Ich freue mich richtig drauf”, sagt der 42-Jährige gegenüber dieblaue24: “Ich bin immer noch ein großer Fan von 1860. Das Sprichwort ‘Einmal Löwe, immer Löwe’ gilt tatsächlich. Wenn man einmal von diesem Virus 1860 infiziert ist, kann man nicht mehr loslassen. Daniel Bierofka macht einen großartigen Job.”

Dass 1860 jetzt nur noch in der Regionalliga spielt, ist für Costa, der von 2002 bis 2006 an der Grünwalder Straße kickte und 119 Spiele in der Ersten und Zweiten Liga absolvierte, eine Tragödie. “Dass wir abgestiegen sind, ist ein Albtraum. Es tut mir immer noch sehr weh, aber wir haben keine Zeit, weiter zu weinen, weil wir es nicht ändern können. Die Vergangenheit bewegt sich nicht. Mein Sprichwort ist ‘immer weiter’ - und genau so muss 1860 seine Zukunft angehen.” Er selbst weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, mit den Löwen abzusteigen. Costa erzielte beim 1:1 gegen Hertha BSC das letzte Bundesliga-Heimtor des TSV 1860 - es war der Tag, an dem Francis Kioyo in der letzten Minute einen Elfmeter verschoss. “Ich denke oft an diese Szene”, verrät der ehemalige Abwehrspieler.

Für die Zukunft wünscht Costa den Löwen, dass sie die Stadion-Frage klären können: “1860 muss für immer im Grünwalder Stadion bleiben. Das ist unsere Heimat. Die Stadt und die Fans müssen das Stadion gemeinsam renovieren. Die Bayern spielen im Mausoleum, wir im Herzen der Stadt.”