VON OLIVER GRISS UND RENATE FEIL (FOTO)

Dass es auf dem Platz hitzig werden kann, das wird dem ein oder anderen 1860-Funktionär weit weniger Sorgen bereiten als das Drumherum, denn die Gefahr ist nicht gering, dass das Derby zwischen 1860 und Bayern (Sonntag, 15 Uhr, dieblaue24-Liveticker) als Plattform für die gegenseitige Abneigung beider Klubs genutzt wird. Weil die Löwen auf Bewährung im Städtischen Stadion an Grünwalder Straße spielen, stehen sie unter besonderer Beobachtung. Heißt: Nur nicht provozieren lassen, selbst dann, wenn die vor zwei Jahren geklaute Fahne der “Giasinga Buam” im Bayern-Block auftaucht!

Deswegen waren die Bilder aus Augsburg, als einige 1860-Fans bei der 2:3-Niederlage Pyro-Technik zündeten, kontraproduktiv für das Führungszeugnis des Regionalliga-Tabellenführers. “Bisher waren die Fans vorbildlich, auch im vermeintlichen Risikospiel gegen Schweinfurt ist nichts passiert. Der Vorfall ist jetzt wieder Wasser auf den Mühlen derer, die sagen: dieses Chaos ist typisch 1860. Und ein Bärendienst für unsere Pläne, die Kapazität im Grünwalder zu erhöhen”, erklärte Vize-Präsident Heinz Schmidt gegenüber der “AZ”.

Weil Zündeln kostet und die knappe Vereinskasse des TSV 1860 belastet, appellierte auch Trainer Daniel Bierofka am Freitag erneut an die Vernunft der Anhänger: “In den kleineren Stadien haben sich unsere Fans bislang super verhalten. Es war immer super Stimmung mit den gegnerischen Fans. Man muss natürlich auch sagen, dass die Augsburger zuletzt provoziert haben. Ich will unseren Fans nicht zur Seite stehen, denn was sie gemacht haben, geht gar nicht. Wir müssen jeden Tag hart arbeiten und schauen, dass wir das hinbiegen und dann ist es nicht zielführend, wenn man dann auch noch eine Strafe bekommt. Ich hoffe, dass beide Fanlager sehen, dass viele junge Spieler auf dem Platz stehen. Sie sollen ihre Mannschaften tatkräftig unterstützen und dann wieder nach Hause gehen.” 500 Polizisten werden bei diesem Hochrisikospiel dafür sorgen, dass im Heim-Stadion beider Teams alles friedlich abläuft.