VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Früher war das Grünwalder Stadion das Wohnzimmer von Werner Lorant: In der Kultstätte hat der heute 68-Jährige in den 90er Jahren den TSV 1860 im Rekordtempo von der Bayernliga bis in die Bundesliga geführt. Seitdem war Lorant kaum mehr im Stadion - jetzt kehrt der Waginger in die neue Heimspielstätte der Löwen zurück. Für ein Spiel. Beim Regionalliga-Hit zwischen 1860 und Schweinfurt (Samstag, 14.05 Uhr, dieblaue24-Liveticker) wird Lorant für das Bayerische Fernsehen die Halbzeitanalyse machen.

Dass die Sechziger nach dem Zwangsabstieg in die Regionalliga ins Grünwalder Stadion zurückgekehrt sind, findet Lorant richtig. “Sechzig gehört nach Giesing - Ende. Ich hatte den Umzug ins Olympiastadion und später den Bau der Allianz Arena nie für richtig gehalten - aber das hat der Präsident entschieden”, sagt der einstige Kulttrainer gegenüber dieblaue24 und untermauert seine Meinung: “Das Grünwalder Stadion ist der 12. Mann. Wenn das Stadion ausverkauft ist und es um was geht, verstehst du dein eigenes Wort nicht mehr. Die Gegner machen sich in die Hose.”

Doch Lorant kennt selbstverständlich auch die Problematik um das altehrwürdige Stadion: “Ich kann nicht verstehen, dass nur 12.500 Zuschauer reindürfen. Die kamen bei uns ja früher schon fast zum Tag der offenen Tür ans Trainingsgelände. Dass das Stadion nur zu einem Drittel gefüllt ist, ist ein Problem. Wenn nicht mehr Platz geschaffen wird, verliert der Verein seine Fans. Deswegen kann ich die harten Auflagen der Stadt nicht nachvollziehen. Da muss sich was ändern. Die Tribünen brechen nicht zusammen. Was ich nicht hören will, das Stadion sei nicht mehr zeitgemäß und deswegen passiert nix mehr…”