VON OLIVER GRISS UND RENATE FEIL (MIS-FOTO)

Eigentlich ist Daniel Bierofka für den TSV 1860 unbezahlbar, weil er universell einsetzbar ist: Egal ob als Trainer, verkappter Sportchef, Repräsentant oder auch Pressesprecher des Klubs. In allen Bereichen gibt der 38-Jährige eine gute Figur ab - und genau das macht ihn so wertvoll für Münchens große Liebe.

Dass sich die Mannschaft selbst von Rückschlägen wie dem Gebhart-Ausfall nicht aus der Spur bringen lässt und die Regionalliga Bayern mit vier Punkten Vorsprung auf Verfolger Schweinfurt anführt, ist allein sein Verdienst.

Während andere Trainer bei 1860 reihenweise scheiterten, weiß Bierofka ganz genau, wie der Kult-Klub geführt werden muss: Mit Fachkompetenz. Mit Fleiß. Mit Durchsetzungsvermögen. Und mit Identität. Doch Bierofka wäre nicht Bierofka, wenn er sich mit der aktuellen Situation zufrieden geben würde: “Es gibt einen alten Spruch, an dem ich mich orientiere: Zufriedenheit ist Stillstand. Deswegen bin ich ganz selten zufrieden - Das treibt mich jeden Tag an, was ich bei meiner Mannschaft, aber auch bei mir verbessern kann.”

Wer ist der Löwen-Kopf des Sommers 2017?

Umfrage endete am 21.09.2017 16:00 Uhr
Daniel Bierofka
67% (3644)
Markus Fauser
11% (605)
Hasan Ismaik
6% (349)
Timo Gebhart
4% (234)
Ulla Hoppen
4% (204)
Gerhard Mey
3% (137)
Robert Reisinger
2% (108)
Sascha Mölders
1% (47)
Roman Beer
1% (43)
Markus Drees
1% (41)
Hans Sitzberger/Heinz Schmidt
1% (40)

Teilnehmer: 5452

A-Schein-Inhaber Bierofka gibt zu, dass er sich in der Bundesliga auch von den jungen Trainern wie Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco gewisse Dinge abschaut. “Ich suche mir meine Mosaiksteinchen aus gewissen Bausteinen zusammen”, erklärte der Ex-Nationalspieler: “Man kann sich von jedem etwas abschauen - aber wichtig ist dann, dass man seinen eigenen Weg geht. Auch das halbe Jahr bei Vitor Pereira war für mich Gold wert. Normalerweise muss man für sowas ein halbes Jahr ins Ausland gehen. Der portugiesisch-spanische Ansatz ist komplett anders als der deutsche - vor allem auch in der Trainingsarbeit. Das hat mich extrem weitergebracht.”

Und was hat Bierofka von seinem ersten Bundesliga-Trainer Werner Lorant mitgenommen? “Vor allem die Härte”, erklärt der Löwen-Dompteur auf dieblaue24-Nachfrage: “Lorant hat mir die innere und äußere Härte beigebracht und die Gier, Spiele gewinnen zu wollen. Das war extrem ausgeprägt.”