VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Am Sonntag war Robert Reisinger nach einer mehrwöchigen (Urlaubs)-Auszeit wieder in seinem Element. Der 53-jährige Präsident besuchte die Kreisliga-Fußballer des TSV 1860, die er 2011 voller Stolz gegründet hatte. Trotz namhafter Verstärkung aus dem NLZ reichte es am Ende aber nur zu einem 2:2 gegen den SC München. Reisinger wird das Ergebnis verschmerzen können. Weitaus schwieriger als das Duell gegen den Stadtteilrivalen könnten die Gespräche mit der Investorenseite werden, die Reisinger jetzt mit Yahya Ismaik anstrebt. “Es gibt einiges zu besprechen“, sagte Reisinger gegenüber der “tz”. Ob das Abu Dhabi auch so sieht? Der Zeitpunkt des öffentlichen Vorpreschens - die Regionalliga-Elf sorgt für Harmonie pur in Giesing - wird nicht nur Ismaik überraschen.

Ein Thema soll dann auch der fragwürdige Antrag von Ulla Hoppen sein, dass der Kooperationsvertrag zwischen Ismaik und 1860 innerhalb von sechs Monaten aufgelöst werden muss. “Wir sollten mal über den Antrag reden”, meint Reisinger, dem nur noch fünf Monate bis zur Umsetzung des Auftrages bleiben. Man kann davon ausgehen, dass Ismaik kein Interesse hat, auch nur ansatzweise einen rechtsgültigen Vertrag aufzulösen. Es riecht nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Dem TSV 1860 droht also erneut ein hausgemachter Ärger.

Außerdem will Reisinger auch über den Forderungskatalog sprechen, der u.a. vorsieht, dass die Markenrechte zurück an Ismaik übertragen sowie der Servicevertrag zwischen e.V. und KGaA nachverhandelt werden sollen. Auch die Gemeinnützigkeit ist einer der Punkte, die der Investor nach sechseinhalb Jahren endlich geklärt haben will. “Die sechs Punkte liegen bei uns auf dem Tisch, und wir arbeiten daran”, versichert Reisinger.