VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Karsten Wettberg kennt den SV Seligenporten in- und auswendig. Von 2009 bis 2013 trainierte der “König von Giesing” den Klub aus der Oberpfalz und schaffte in dieser Zeit auch den Aufstieg in die Regionalliga. “Wir waren zu meiner Zeit auch ganz nah an der Dritten Liga und auch zweimal Bayerischer Meister in der Halle”, erklärte Wettberg dieblaue24. Mit aufgebaut hat den Klub, der 20 Kilometer von Nürnberg entfernt beheimatet ist, kicker-Chefreporter Carlo Wild, der für die ein oder andere Transaktion ein Türöffner war.

Dass 1860 in Seligenporten (16 Uhr, dieblaue24-Liveticker) stolpert, kann sich Wettberg (sitzt heute auch auf der Tribüne) nicht vorstellen. “Seligenporten muss einen Supertag und 1860 einen sehr schlechten Tag haben - nur dann ist eine Sensation drin”, vermutet der 75-Jährige: “Außerdem kommt ja noch dazu, dass Seligenporten keine eigenen Fans hat. Mehr als 250 dürften es nicht werden. Der Rest der Zuschauer sind Sechziger. Es wird also ein Heimspiel für die Löwen.” Dass sich die Löwen nach den Chaostagen im Mai/Juni so schnell geschüttelt haben, hätte Wettberg nicht unbedingt erwartet: “Normalerweise brauchst du nach solchen Turbulenzen ein Jahr, um dich wieder zu finden. Aber weil 1860 mit Daniel Bierofka einen Blauen als Trainer hat, ging das in Rekordzeit. Man braucht sich nichts vormachen: Bierofka ist der Schlüssel bei 1860. Kein anderer Trainer hätte das so schnell hinbekommen.”

PS: Der SV Seligenporten hat in seinem Sponsorenpool übrigens einen Milliardär - sein Name: Max Aicher. Der 83-jährige Freilassinger Stahlhändler sponsert den Tabellenletzten - allerdings laut Wettberg “mit überschaubaren Beträgen in Höhe von 40.000 bis 50.000 Euro pro Jahr”.