VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Auch zwei Tage danach ist die Party im Grünwalder Stadion beim 5:0-Triumph über den FV Illertissen immer noch Thema an den Stammtischen in München. Der Ehrgeiz von Daniel Bierofka hat alle Löwen infiziert: Spieler, Fans, Verantwortliche - sogar die Münchner Medien.

Dass die Feierei am vergangenen Donnerstag sogar so weit ging, dass die Spieler samt Stadionsprecher Stefan Schneider auf dem Zaun tanzten, begrüßte Bierofka ausdrücklich: “Wenn die Fans die Mannschaft auffordert an den Zaun zu gehen, dann wäre es unhöflich, wenn sie das nicht macht. Wir wollen schauen, dass wir einen Schulterschluss hinkriegen. Es ist ganz wichtig, denn die Fans tragen uns 90 Minuten.” So wie 1994, beim letzten Aufstieg einer Profi-Mannschaft des TSV 1860.

Die Symbiose zwischen Mannschaft und Fans passt wieder - und das war bekanntlich lange nicht mehr der Fall, nachdem der TSV 1860 systematisch in den letzten 13 Jahren zerstört wurde. Der Zwangsabstieg in die Regionalliga Bayern hat nun sogar eine positive Seite, auch wenn die Gegner Illertissen, Garching oder Unterföhring heißen.

Bierofka selbst konnte die Party-Feierlichkeiten nach dem höchsten Saisonsieg gar nicht verfolgen. Wie immer flüchtete er nach dem Abpfiff sofort in die Kabine. “Ich gehe nicht in die Kurve, das hat sich allein die Mannschaft verdient. Das ist nicht mein Part, die Mannschaft steht auf dem Platz. Ich will, dass die Fans die Mannschaft feiern”, erklärte Bierofka nüchtern: “Mein Job ist vorher unter der Woche, damit habe ich nichts zu tun. Ich gehe direkt in die Kabine, weil ich nach dem Spiel fix und fertig bin.” Wie ähnlich Bierofka doch seinem einstigen Ziehvater Werner Lorant ist…