VON OLIVER GRISS UND STUART FRANKLIN (BONGARTS/GETTY IMAGES)

Nachdem Hasan Ismaik über ein Jahr lang ein paar “seiner Wünsche” beim TSV 1860 erfüllt bekam, wendet man seit dem verlorenen Relegationsspiel gegen Regensburg mit aller Schärfe die 50+1-Regel an, u.a. wurde beispielsweise Interims-Geschäftsführer Markus Fauser gegen den Willen aus Abu Dhabi durchgesetzt. Das traurige Ergebnis des Konfrontationskurses ist Regionalliga Bayern.

In Hannover ticken die Uhren anders. Wie die Niedersachsen am Montagabend mitteilten, bewilligte der Aufsichtsrat des e.V. nach zweieinhalbstündiger Sitzung mit der erwarteten Mehrheit von 3:2 Stimmen das Vorhaben, die letzten Anteile an der Lizenzfußball-Abteilung, der “Hannover 96 GmbH & Co KGaA”, an Klubboss Martin Kind (73) abzutreten. Der Unternehmer stieg am 26. September 1997 bei den Niedersachsen ein, demnach greift die 20-Jahres-Regel.

Mit diesem Schritt verliert Hannover 96 endgültig seinen Einfluss auf den Profifußball, der Abschied vom “50+1” an der Leine ist demnach beschlossene Sache. Nicht jedem gefällt diese Entwicklung, so wurde die Sitzung am Montagabend von einer friedlichen Demonstration begleitet - etwa 350 Personen, großteils Ultras, nahmen daran teil. “Wir sind der festen Überzeugung, dass die getroffenen Entscheidungen im Sinne von Hannover 96 e.V. als auch im Interesse der Profigesellschaften sind und sie viele der in der Vergangenheit geäußerten Wünsche und Anregungen von Mitgliedern berücksichtigen. Sie sind notwendig für dauerhaft erstklassigen Bundesligafußball bei Hannover 96”, teilte der Verein mit.