VON OLIVER GRISS

Der TSV 1860 zieht die 50+1-Regel und will den Stuttgarter Markus Fauser als neuen Geschäftsführer des TSV 1860 einsetzen. Der 39-Jährige, der nach dieblaue24-Informationen von Ex-Boss Ian Ayre vor einigen Wochen ins Spiel gebracht wurde, ist spezialisiert auf Restrukutierungsfälle und kommt aus der renommierten Agentur “Anchor”.

Sein erster Auftrag: Die Sicherung der Spielgenehmigung für die Regionalliga Bayern.

Glücklich wird die Seite von Hasan Ismaik dies nicht aufgenommen haben: Sie wollte für die Vierte Liga einen Geschäftsführer installieren, der aus dem Sportbereich kommt. Es gab nach dieblaue24-Informationen aus Abu Dhabi zwei Vorschläge: Mit Ex-Löwe Franz Gerber (63, früher u.a. Regensburg, St. Pauli, Hannover) einen Lokalmatador - und zudem mit dem Schweizer Philippe Huber, ehemaliger IMG-Mann und seit Jahren in der Vermarktung für die National-Mannschaften von Brasilien und Argentinien im Einsatz, einen international erfahrenen Experten.

Beide Ismaik-Kandidaten wurden auf der Beiratssitzung am Pfingstmontag abgelehnt - weil 1860 jetzt auf volle Konfrontation zu seinem Investor geht?

Kurios: Angeblich soll der neue Präsident Robert Reisinger laut einem Schriftverkehr der Lösung mit Gerber zunächst zugestimmt haben. Zitat: “An Franz Gerber werden wir nicht vorbeikommen. Der zweite Kandidat ist wieder eine typische HI-Spinnerei.” Reisingers Vorschlag: Er wollte mit Fauser einen unabhängigen Finanzexperten temporär einsetzen. Wenn Ismaik diesen Weg akzeptiere, heißt es in einem Schreiben, “dann sind wir mit dem Kandidaten einverstanden.” Reisingers kleiner Einwand: Gerber sollte zunächst als Technischer Leiter arbeiten und bei Feststellung einer positiven Fortführungsprognose von Fauser spätestens ab 2. Juli dann als Geschäftsführer anfangen. Auf dieses Modell wollten sich die beiden Parteien offenbar nicht einigen - sieht man sich jetzt wegen der Besetzung des Geschäftsführer-Postens vor Gericht?