VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Hat Vitor Pereira bei der 0:1-Heimpleite gegen Eintracht Braunschweig Gäste-Trainer Torsten Lieberknecht schwer beleidigt? “Wenn ich meine Spanisch-Kenntnisse richtig deute, hat mich Herr Pereira als ‘…sohn’ bezeichnet”, behauptete Lieberknecht nach Spielschluss gegenüber Sky: “Das ist beschämend für 1860 München.” Außerdem soll Pereira ihm den Mittelfinger gezeigt haben. Lieberknecht, der sich während der hitzigen 90 Minuten auch immer wieder mit den Zuschauern unsinnige Diskussionen lieferte, beschwert sich: “Das ist mir in der Form noch nie untergekommen.”

Ob Pereira nach diesen Unterstellungen Lieberknecht absichtlich auf der Pressekonferenz warten hat lassen? Zumindest kam der 48-jährige Portugiese mit deutlicher Verspätung in den großen Presseraum der Allianz Arena, in dem der Braunschweiger Trainer rund 20 Minuten auf dem Podest warten musste. Was laut Vereinsinformationen an gleich mehreren Interviews lag. Eines davon führte Pereira, der mit seinem Team auf Platz 16 abgestürzt ist, mit “Sport 1” - und dort wies der Löwen-Trainer die Vorwürfe der Niedersachsen entschieden zurück: “Ich glaube, Lieberknecht versteht kein Portugiesisch. Er hat einfach nicht verstanden, was ich gesagt habe. Deswegen ist es eine Lüge zu sagen, dass ich ihn beleidigt hätte. Es ist eine Lüge, dass ich ihm den Mittelfinger gezeigt habe.” Auf der Pressekonferenz (hier geht’s zur Re-Live-Version) gingen weder Pereira noch Lieberknecht auf dieses angebliche Scharmützel ein. Pereira: “Das ist eine Nebensache, über die wir hier nicht sprechen müssen.” Ob’s ein Nachspiel gibt?