VON OLIVER GRISS

“Die Löwen sind ein wichtiger Verein für die Stadt München und ich bin zuversichtlich, dass sie schon bald die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einfahren werden.” Mit diesen Worten macht DFB-Vize Dr. Rainer Koch den Löwen Mut im Abstiegskampf. Zuspruch können die Löwen tatsächlich gebrauchen. Nach dem beachtlichen 1:1 gegen Stuttgart wähnte sich der Giesinger Traditionsklub schon auf der sicheren Seite, doch weil die Liga im Saison-Endspurt einmal mehr verrückt spielt, ist 1860 wieder mitten drin im Abstiegssumpf.

Noch sechs Spiele bleibt den Sechziger Zeit, sich aus eigenen Kräften zu retten. Ein Selbstläufer wird das allerdings nicht. Zwar haben die Löwen noch einen minimalen Vorsprung von zwei Punkten auf den Relegationsplatz, doch sollte die Konkurrenz aus St. Pauli, Aue oder Bielefeld weiter so fleißig Punkte sammeln, könnte dieser schon am kommenden Oster-Wochenende endgültig aufgebraucht sein.

Umso wichtiger ist es für den TSV aufgrund seiner chronischen Auswärtsschwäche wenigstens seine noch drei verbleibenden Heimspiele in der Allianz Arena zu gewinnen. Eigentlich kommt da der seit dem 4. Februar sieglose SV Sandhausen (zuletzt 1:3 gegen Bielefeld) als Aufbaugegner gerade recht, würde es sich nicht um einen der größten Angstgegner der Löwen handeln. Neunmal spielten beide Teams gegeneinander - und gleich viermal verließ der SVS den Platz als Sieger. Am Sonntag sind die Löwen zum Siegen verdammt.

So wird es nun ganz besonders auf das Geschick von Vitor Pereira (1860-Bilanz: 5 Siege, 1 Unentschieden, fünf Niederlagen) ankommen, seiner Mannschaft in den nächsten Tagen die Angst zu nehmen. Möglicherweise wird der Portugiese spätestens nach dem 0:3 in Aue auch selbst bemerkt haben, dass jetzt kein guter Zeitpunkt ist, weiter zu experimentieren bzw. zu rotieren. Spieler wie Stefan Aigner, Michael Liendl oder Ivica Olic gehören gestützt und sollten aufgrund ihrer Vita und Erfahrung gerade in dieser kniffligen Tabellensituation eigentlich Fixpunkte im Pereira-System sein - ohne Wenn und Aber.