VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Hasan Ismaik hat wieder für einen persönlichen Rekord gesorgt: Der 2:1-Sieg über die Würzburger Kickers war das fünfte Heimspiel hintereinander, dass der Löwen-Investor im Jahr 2017 besucht hat. Das gab’s vorher noch nie. Am Samstagabend hat der 39-Jährige wieder eine Facebook-Botschaft abgesetzt. “Mit dem 2:1-Sieg über Würzburg konnte unsere Mannschaft selbstverständlich keinen Schönheitspreis gewinnen, aber aus meinem Blickwinkel zählt das in unserer Situation überhaupt nicht. Wichtig ist nur, dass der TSV 1860 möglichst schnell die Abstiegszone verlässt und hier sehe ich uns auf einem positiven Weg”, schrieb Ismaik, wohlwissend, dass seine Löwen in der Tabelle auf Rang 13 gesprungen sind.

Aus Ismaiks Sicht wächst die Mannschaft nach schwierigen Anfangswochen immer mehr zusammmen: “Wenn man sich die Bilder vor Augen hält, wie die Mannschaft nach dem Schlusspfiff gefeiert hat, stelle ich fest: Ja, unsere Spieler wachsen immer besser zusammen, was man auch an Platz 7 in der Rückrundentabelle ablesen kann.” Dass Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach sich im Vorfeld des Derbys neutral über den neu eingeschlagenen Weg der Blauen geäußert hat, bewertete Ismaik positiv: Viel Glück für die Zukunft wünsche ich an dieser Stelle auch dem äußerst sympathischen Würzburger Trainer Bernd Hollerbach, der im Gegensatz zu manch anderem Konkurrenten unser Projekt wohlwollend beurteilt hat. Das zeugt von sportlicher und menschlicher Größe.”

Welche Zuschauer-Kapazität sollte ein Löwen-Stadion haben?

Umfrage endete am 02.04.2017 11:00 Uhr
35.000 bis 40.000 mit Option auf Erweiterung
35% (3110)
30.000 bis 35.000 mit Option auf Erweiterung
23% (2042)
Über 45.000
19% (1722)
40.000 bis 45.000
17% (1474)
25.000 bis 30.000
4% (386)
20.000 bis 25.000
1% (132)

Teilnehmer: 8866

Begeistert ist der Jordanier von der Entwicklung der letzten Wochen im eigenen Fanlager: “Auch die neue Geschlossenheit der Fankurve wird uns in der Außendarstellung helfen, dass unser TSV 1860 in der Öffentlichkeit wieder als echte Einheit wahrgenommen wird. Es macht mich sehr stolz, dass nun alle Fangruppierungen wieder an einem Strang ziehen, weil sie nur eines im Sinn haben: Eine bessere Zukunft unserer Löwen”, schreibt Ismaik und fügt hinzu: “Weil ich mich als Teil von Euch sehe, werde ich mit aller Kraft versuchen, diesen Kurs zu beschleunigen. Lange genug stand unser Verein auf der Schattenseite.”

Mit Ian Ayre (zuletzt 10 Jahre als Geschäftsführer beim FC Liverpool) kommt zum 1. April ein absoluter Hochkaräter als neuer starker Mann an die Grünwalder Straße. Und Ismaik verspricht: “Unser neuer Geschäftsführer Ian Ayre wird dafür sorgen, die Löwen besser zu machen. Schon jetzt will ich aber Anthony Power für seinen unermüdlichen und großartigen Einsatz für 1860 danken. Er hat den Weg für Ayre geebnet.”

Das Stadionprojekt hat für Ismaik neben der sportlichen Verbesserung oberste Priorität. Nachdem die neue Ultra-Gruppierung “Münchner Löwen” in einer Erklärung ihren Standpunkt (“Wir erwarten zeitnah Lösungsvorschläge, um schnellstmöglich unser unsägliches Dasein in der Fröttmaninger Einöde zu beenden”), reagierte Ismaik darauf: “Natürlich habe ich auch den offenen Brief der Münchner Löwen übersetzt bekommen. Ich kann Euch zu 100 Prozent verstehen, dass ihr eine eigene Löwen-Heimat wollt. Das ist exakt auch mein Plan. Um dieses Projekt allerdings umzusetzen, brauchen wir – wollen wir in München bleiben – auch die Unterstützung der Stadt.” Und weil die derzeit ausgeguckte Fläche in Riem zu klein ist, verzögern sich weitere Schritte.