VON OLIVER GRISS

Peter Radenkovic ist der uneingeschränkte König beim TSV 1860: Radi steht für die großen 60er Jahre bei den Löwen. In letzter Zeit ist es allerdings sehr still um den 82-Jährigen geworden. Einerseits, weil er seinen Lebensmittelpunkt in Belgrad hat, andererseits ihn der Verein immer wieder aufs Neue enttäuscht hat. Unter Ex-Geschäftsführer Markus Rejek wurde ihm beispielsweise eine Dauerkarte für die Allianz Arena verwehrt. Sein angekündigtes Geschenk zu seinem 80. Geburtstag hat er bis heute nicht.

Präsident Peter Cassalette versuchte in den letzten Monaten, auf Eigeninitative das Verhältnis mit dem größten Löwen aller Zeiten zu kitten. Jetzt hat man seiner Legende aber ganz offiziell die Hand gereicht: Gestern überreichte Geschäftsführer Anthony Power dem Löwen-Idol eine Ehrenkarte auf Lebenszeit. „Ich finde es selbstverständlich, dass eine einzigartige Persönlichkeit wie Radenkovic, die in unserem Verein Geschichte geschrieben und mehrere Generationen mitgerissen hat, einen festen Stammplatz bei uns auf der Tribüne haben muss. Leider hat man darauf in den letzten Jahren keinen Wert gelegt. Dafür entschuldige ich mich“, bedauert Investor Hasan Ismaik.

Aus diesem Grund schaute Power gemeinsam mit Yahya Ismaik persönlich bei Radenkovic in der Amalienstraße vorbei und übergab neben dem Ticket auch einen weiß-blauen Präsentkorb an den Kult-Keeper: „Radi hat bei uns im Verein einen ganz besonderen Stellenwert“, so Power.

Für das Spiel am Samstag gegen St. Pauli entschuldigte sich der Serbe. Radi hatte vor längerer Zeit seinen Rückflug nach Belgrad für Samstagmorgen gebucht. Bei nächster Gelegenheit wird er aber wieder in die Allianz Arena kommen und zusammen mit Hasan Ismaik auf der Ehrentribüne Platz nehmen, um dem Team die Daumen zu drücken.