VON OLIVER GRISS UND CATRIN MÜLLER (MIS-FOTO)

Der Rückzug von Stefan Aigner (29) als Kapitän des TSV 1860 und seine anschließende Nichtberücksichtigung für das Gastspiel in Bielefeld (heute, 18.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) wirft viele Fragen auf - eine Antwort ist mit Sicherheit, dass der Rückkehrer aus Frankfurt im Formtief steckt und sich nur noch auf seinen Job als Löwen-Profi konzentrieren will. Aigner hatte in einem Interview mit der “BILD”-Zeitung seine Position geschildert und die Gründe für seinen Rückzug genannt - der “Münchner Merkur” hat in seiner Freitagsausgabe daraufhin geschrieben, dass der TSV 1860 aufgrund dieses Interviews möglicherweise rechtliche Schritte gegen seinen Ex-Kapitän prüfen werde. Die Löwen dementierten dies am Freitagnachmittag. Die Richtigstellung im Wortlaut:

Der TSV 1860 München möchte im Zusammenhang mit der Berichterstattung um den Rücktritt von Kapitän Stefan Aigner folgendes klarstellen: Es ist richtig, dass uns Stefan Aigner über seine Entscheidung informiert hat, dass er das Amt als Kapitän niederlegen wird. Sein Wunsch ist es, sich derzeit voll und ganz auf den Sport zu konzentrieren. Das respektieren und akzeptieren wir. Die Nicht-Nominierung für den Kader ist eine sportliche Entscheidung von Vitor Pereira für das Spiel in Bielefeld.

Das ändert nichts an folgender Tatsache: Stefan Aigner ist eine absolute Identifikationsfigur für alle Sechzger. Er ist ein ganz wichtiger Teil der Löwen- Familie. Seine Rückkehr an die Grünwalder Straße im Sommer war nur dank der großzügigen Unterstützung von Hasan Ismaik möglich. Wir haben ihn verpflichtet, weil alle Verantwortlichen beim TSV 1860 davon überzeugt sind und daran glauben, dass er sportlich, aber auch als Typ auf dem Weg zu unserem Ziel – Rückkehr in die Bundesliga – eine wichtige Rolle spielen wird. Das gilt nach wie vor.

In diesem Zusammenhang möchte der Klub sich ganz deutlich von der Formulierung, „Zu hören ist, dass seitens des Vereins arbeitsrechtliche Schritte gegen den aus Sicht der Bosse aufmüpfigen Ex-Kapitän geprüft werden“, distanzieren, die heute im Artikel „Aigner tritt frustriert zurück“ von Uli Kellner, erschienen am 3. Februar 2017 im Münchner Merkur, zu lesen ist. Diese Aussage entbehrt jeder Grundlage. Eine solche Behauptung aufzustellen, ohne den Verein um Stellungnahme zu bitten, lässt vermuten, dass hinter dem Artikel lediglich eine Absicht steht: Das Schüren von Zwietracht und die bewusste Schädigung des Vereins. Dagegen werden wir uns weiterhin zur Wehr setzen, indem wir die Tatsachen auf diesem Weg richtig stellen.

PS: Der Münchner Zeitungsverlag hat die Online-Überschrift inzwischen von “Frust-Rücktritt von Aigner - 1860 soll rechtliche Schritte prüfen” auf “Kapitän Aigner tritt frustriert zurück - das sind die Gründe” geändert. Ein Schuldeingeständnis?