Zwei blaue Testsiege zum Start: Die große dieblaue24-Analyse

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Die ersten zwei Testspiele im Trainingslager in Troia hat der TSV 1860 nun hinter sich: Nach dem 3:0 gegen die Reserve von Sporting Lissabon feierten die Löwen auch einen 3:0-Sieg über den Drittligisten Real Sport Clube. In beiden Spielen kamen zwei unterschiedliche 1860-Teams zum Einsatz. “Ich bin happy mit diesem Tag. Es freut mich, dass die Spieler das umgesetzt haben, woran wir täglich im Training arbeiten”, erklärte Pereira. “Es war mir wichtig, einen Überblick zu verschaffen.”

Was sind die Siege 14 Tage vor dem Liga-Start gegen Greuther Fürth (27. Januar) wert? Natürlich waren die Gegner noch kein richtiger Maßstab, doch was sofort ins Auge gestochen ist: Die Löwen 2017 sind unter dem strengen Vitor Pereira besser organisiert, pressen in der richtigen Zone und machen läuferisch nicht nur Dienst nach Vorschrift. “Die Spritzigkeit fehlt uns noch, da muss man schon den inneren Schweinehund überwinden. Aber das ist normal im Trainingslager”, erklärte Kapitän Stefan Aigner nach dem Testspiel-Doppel. Wir haben den Leistungstand der Blauen in den verschiedenen Mannschaftsteilen analysiert:

Tor: Stefan Ortega, der in den letzten vier Saisonspielen von Interimstrainer Daniel Bierofka das Vertrauen bekam, durfte im ersten Test gegen Sporting Lissabon 90 Minuten ran. Der Ex-Bielefelder konnte sich aufgrund der Harmlosigkeit der Portugiesen nicht sonderlich auszeichnen, was aber aufgefallen ist: Ortega hatte einige Aufbaufehler mit dem Fuß in seinem Spiel, einer führte fast zu einem Gegentreffer. Da ist noch deutlich Luft nach oben. Ortegas Kontrahent Jan Zimmermann, der im vergangenen Sommer aus Heidenheim kam, machte gegen Real Sport Clube einen sehr konzentrierten Eindruck. Was auf sein Tor kam (und das war nicht so viel), entschärfte er cool. Beide Torhüter stehen derzeit auf dem selben Niveau. Vitus Eicher, der wohl nach Heidenheim wechseln wird, fand gestern keine Berücksichtigung.

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Abwehr: Pereira ließ in beiden Tests jeweils eine Dreier-Abwehrkette in der Grundausrichtung spielen – und dabei zeigten zumindest Jan Mauersberger und Felix Uduokhai gegen Sporting, dass das Duo schon sehr gut harmoniert und aufeinander abgestimmt ist. Das wirkte homogen. Zwar gehörte Sebastian Boenisch auch zu dieser Abwehrformation, allerdings war unübersehbar, dass der Ex-Leverkusener trotz aller Erfahrung körperlich noch nicht auf der Höhe ist, um den Löwen sofort zu helfen. Gut waren aber seine Diagonalpässe, teilweise bedenklich sein Zweikampfverhalten. Dass die andere Abwehrreihe (Rodnei, Bülow, Degenek) Rückstand hatte, wurde mit diesen 90 Minuten gegen den Drittligisten Real Sport Clube belegt.

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Mittelfeld: Geht man nach den reinen Fakten, dann hat der Österreicher Michael Liendl, der beim 3:0 gegen Real zum Einsatz kam, mit einem Tor und einer Vorlage die besten Werte für sich verbucht. Aber Pereira war mit der Leistung in diesem Spiel nur bedingt zufrieden, was auch durch den ein oder anderen Schreianfall des Trainers belegt ist. Positiv: Der junge Florian Neuhaus hat in den Tagen von Troia offenbar das Kämpfen gelernt. Er zeigte sich stark verbessert im Vergleich zur Vorrunde. Positiv auf sich aufmerksam machte im zweiten Spiel vor allem der junge Kilian Jakob: Das U19-Talent war ein belebendes Element auf der linken Seite und könnte in dieser Verfassung Maxi Wittek Dampf machen. Jakob krönte seine gute Leistung mit einer Torvorlage für Karim Matmour und weiteren attraktiven Offensivaktionen. Die Mittelfeldreihe im ersten Spiel (Stojkovic, Neuhaus, Lacazette und Busch) machte insgesamt den engagierten und läuferisch besseren Eindruck als das Kollektiv Perdedaj, Liendl, Sukalo und Jakob.

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Sturm: Auch wenn Sascha Mölders mit einer Schambeinentzündung längerfristig ausfällt und der angeschlagene Stefan Mugosa wohl keine große Hilfe mehr für 1860 werden wird, haben die Löwen im neuen Pereira-System überdurchschnittliche Offensiv-Qualität – und das nicht nur wegen Altmeister Ivica Olic. Insbesondere Levent Aycicek zeigte gestern, warum ihn das Fachmagazin “kicker” in der Winter-Rangliste in die Kategorie “heraussragend” eingestuft hat. Die Bremer Leihgabe war der Aktivposten im ersten Spiel. Zwar war ihm an diesem Tag ein Torerfolg nicht vergönnt, doch mit vielen Aktionen, darunter eine Torvorlage, trug der kleine Dribbler dazu bei, dass die erste Mannschaft insgesamt den reiferen Eindruck machte. Erwähnenswert ist noch, dass Kapitän Stefan Aigner in einer deutlich stabileren körperlichen Verfassung ist als vor der Winterpause – und Sturm-Baby Lucas Ribamar mit seiner 1860-Premiere nach sechs monatiger Verletzungspause zumindest eine Alternative im Angriff sein kann. Dennoch: Im Angriff sollte der Zweitliga-Dino unbedingt einen Stürmer von Bundesliga-Niveau verpflichten.

Wie würde Ihre 1860-Startelf derzeit aussehen? Diskutieren Sie mit!

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