VON FLORIAN GRESS


Einst bestbezahltester Nationaltrainer der Welt – nun bald bei den Löwen?


Nach seinem Besuch beim Heimspiel der Löwen gegen Köln (0:2), schaute sich Sven-Goran Eriksson seinen möglicherweise baldigen Arbeitgeber auch beim 2:2 gegen Union Berlin  (dieblaue24 berichtete exklusiv) an. Besonders auffällig: Immer wieder machte sich der Schwede Notizen, als wolle er sich schon aufschreiben, was er im nächsten Mannschaftstraining von 1860 verbessern könnte …

Doch viele Fans stehen einem Engagement des 64-Jährigen sehr skeptisch gegenüber, da sie ihn nur als Coach der englischen Nationalmannschaft im Hinterkopf haben und ihm daher nicht zutrauen, auch ohne Stars wie David Beckham und Frank Lampard Erfolg zu haben. dieblaue24 nimmt daher die letzten 15 Jahre der Trainerkarriere Erikssons genauer unter die Lupe und siehe da: Der Schwede hat auch schon für andere unterklassige Teams gearbeitet, wenngleich mit eher geringem Erfolg …

Seine bisher größten Erfolge feierte er allerdings bei Lazio Rom, wo er 2000 sogar italienischer Meister wurde. Damit war er 2000 der erste Ausländer, der zu Italiens Trainer des Jahres gewählt wurde. 2002 und 2006 nahm Eriksson dann mit England an zwei Weltmeisterschaften teil, schied aber genauso wie bei der EM 2004 jeweils spätestens im Viertelfinale immer wieder aus. Damals galt er als bestbezahltester Nationaltrainer der Welt, wenngleich ihm nach den Niederlagen immer wieder vorgeworfen wurde, dass es ihm nie gelang durch Einwechslungen oder taktische Änderungen ein Spiel noch einmal zu kippen. Es folgten Stationen bei Manchester City (nach elf Monaten entlassen) und als Nationaltrainer in Mexiko (nach zehn Monaten entlassen). 2010 nahm er mit der Elfenbeinküste an der WM teil, schied aber in der Todesgruppe hinter Brasilien und Portugal aus. Eine Vertragsverlängerung kam aufgrund zu hoher Gehaltsforderungen nicht zustande.

Im Oktober 2010 reichte es dann nur noch für den Trainerposten bei Leicester City – einem englischen Zweitligisten, wo er aber ein Jahr später nach schwachem Saisonstart gefeuert wurde. Seine letzte Trainertätigeit beendete er erst Ende Oktober 2012 bei BEC-Tero Sassana, einem thailändischen Erstligisten. Folgt nun also seine erste Station in Deutschland? Gegenüber der Internatplattform „transfermarkt.de“ sagte der Schwede Anfang November noch: „Ich hätte sicher in der Bundesliga arbeiten können, es gab früher Angebote von großen Bundesliga-Vereinen, dennoch habe ich einen anderen Weg eingeschlagen. Ob das nun gut war oder nicht, weiß ich nicht. Aber ich habe ja noch viele Jahre als Fußball-Trainer vor mir…"

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