VON OLIVER GRISS

Die Anzeichen verdichten sich, dass Gerhard Poschner (44) der neue starke Mann beim TSV 1860 wird. Nachdem nun Didi Beiersdorfer mit dem HSV in Verbindung gebracht wird und Holger Stanislawski zwischen Sportdirektoren- und Trainerposten schwankt, scheinen sich diese Personalien womöglich für die Löwen erledigt zu haben. Ist die Wahl schon auf Poschner gefallen?

Poschner ist zwar nicht die Rock’n Roll-Lösung wie Jens Lehmann, dennoch würde das ehemalige Bandmitglied des “Tragischen Dreiecks” mit Sicherheit  als Hinterberger-Nachfolger Bühnenerfahrung mitbringen (es gibt sogar eine eigene CD), schließlich ist der Ex-Löwe keiner, für den sein mögliches Arbeitsgebiet Neuland wäre. Und das nicht nur, weil er in der Abstiegsssaison 2003/2004 Teil des Löwen-Kaders war, sondern, weil er durchaus Erfahrungen als Manager gesammelt hat: “Popstar” Poschi war Generaldirektor im Land des Welt- und Europameisters - beim spanischen Erstligisten Real Saragossa. Zwar nur für kurze Zeit - aber immerhin.

Nebenbei war der 290-fache Bundesliga-Profi (1860, Dortmund, Stuttgart) in den letzten Jahren auch als Scout für verschiedene Vereine, und auch als Berater tätig. Ein Netzwerk ist vorhanden. Er kennt also das Haifischbecken Profifußball aus nächster Nähe. Ein Vorteil für 1860.

Nicht unwichtig außerdem: Poschner ist ein Verfechter des Leistungsprinzips, inzwischen ein Fremdwort an der Grünwalder Straße. Das Paradebeispiel:  2004 unterschrieb Poschner seinerzeit einen stark leistungsbezogenen Vertrag als Null-Euro-Profi beim Giesinger Traditionsklub. Er wollte nur Kost und Logis. Damals sagte er: “Solange ich nicht draufzahlen muss, will ich helfen.” Eine Mentalität, die die 1860-Bosse am Ende auch überzeugen könnte, um JA zu Poschi zu sagen…

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