VON FLORIAN GRESS

AZ: Marco Plein interviewte Roman Beer, den Chef der „Freunde des Sechz’ger Stadions”. Beer ist nun auch für Pro 1860 aktiv. Im Gespräch mit der „AZ“ erklärte er, warum 1860 eine „Demokratisierung“ benötigt. „Ich kann mich noch gut an ein Zitat von OB Christian Ude erinnern, der mal sagte, sobald Karl-Heinz Wildmoser nicht mehr das Sagen bei den Löwen hat, muss die Satzung endlich wieder demokratische Strukturen bekommen. Passiert ist aber gar nichts. Zum Beispiel ist es heute immer noch möglich, dass sich Gremien in bestimmten Wahlprozessen über zwei Ecken selbst wählen. Nun bestimmt auch noch ein Investor maßgeblich mit. Da fragt man sich doch schnell, was hat man als Mitglied heute überhaupt noch zu melden?“, so Beer. Außerdem äußerte sich der Autor des Buches “Kultstätte an der Grünwalder Straße” über Präsident Dieter Schneider: „Die ganze Investorengeschichte hat er sich wohl anders und leichter vorgestellt. Er ist ein Mann der alten Schule, er dachte, ein Handschlag gilt. Aber in einer globalisierten Welt gelten andere Gesetze. Er ist sicher nicht unschuldig an dem Dilemma, aber gleichzeitig der Leidtragende. Daher darf er nicht jammern. Ich bewundere ihn aber und finde gut, wie er das durchhält. Andere wären unter dem Druck der Gegenseite längst eingeknickt.“
Merkur: Armin Linder widmete sich der Situation von Sportchef Florian Hinterberger. “Es ist im Moment nicht ganz einfach”, erklärt der Manager, “aber ich will jetzt nicht jammern. Die Situation ist eben, wie sie ist.” Hinterberger erklärte, wie er derzeit vorgeht: “Ich arbeite, als würde ich Spieler verpflichten. Es läuft ja schon die Phase für den Sommer an. Kontakte, die ich jetzt knüpfe, haben ja auch dann noch Sinn. Es ist keine verlorene Arbeit. Ich habe die Prämisse, das Beste aus den Voraussetzungen zu machen, die da sind. Stand jetzt heißt es eben Stillstand. Man muss sich dann auf den Sommer konzentrieren.”
TZ: Gegenüber der Sportredaktion wehrte sich Geschäftsführer Robert Schäfer gegen die Meldungen, dass das neue Finanzloch aufgrund zu wenig verkaufter Businessseats zustande gekommen sei. „Die Verkaufszahlen der Businessseats sind nicht Grund für den Nachweis im Lizensierungsverfahren“, erklärte Schäfer und fügte hinzu: „Der mit Businessseats erzielte Umsatz ist bereits jetzt höher als im vergangenen Jahr und das, obwohl noch acht Heimspiele und die daraus resultierenden Einnahmen ausstehen.“ Außerdem interviewte Armin Gibis Trainer Reiner Maurer. Der Allgäuer analysierte dabei die bisherige Saison: „Sechster Platz, 32 Punkte, damit kann ich ganz gut leben. Auch wenn wir noch keinen Grund zum Schulterklopfen haben. Es wäre auch noch etwas mehr drin gewesen. Andererseits wusste ich, dass es ein ganz schweres Jahr wird. Schließlich haben wir im letzten Winter den Kader reduziert und wertvolle Spieler wie Moritz Leitner oder Mate Ghvinianidze verloren. Auch Mathieu Beda hatte seine Qualitäten. Oder wenn ich an Stefan Bell und Aleksandar Ignjovski denke . . .“