VON OLIVER GRISS

Tolle Vorstellung der Löwen beim 3:0-Triumph in Duisburg: Sieben Mal die Zwei für Kiraly & Co. - Buck gibt den linken Staubsauger - Kiraly überzeugt mit Bierruhe - und Rakic glänzt als Vorbereiter

Insgeheim darf sich vielleicht Sportchef Florian Hinterberger als Auslöser für diesen Triumph an der Wedau feiern, hatte der Ex-Profi doch nach dem blamablen Pokal-Aus in Düsseldorf in dieblaue24 gegen die Mannschaft gepoltert und an die Ehre jedes einzelnen appelliert: “Unsere Spieler müssen sich endlich dem Druck stellen und sich nicht immer verstecken! Verunsicherung? Druck? Ich kann das nicht mehr hören.”

Tatsächlich überzeugte der TSV 1860 am Sonntagnachmittag beim 3:0-Sieg gegen angeschlagenen MSV Duisburg auf der ganzen Linie. 1860 ist zurück: Hurra, wir leben noch! Die Löwen sind nun wieder Sechster. Die blaue Notenparade in der Übersicht:
Gabor Kiraly (Note 2): Warum der Ungar mit 35 Lenzen immer noch im Tor des TSV 1860 steht, zeigte er in Duisburg: Mit einer Bierruhe und tollen Paraden war Kiraly die Schlüsselfigur für den zweiten Auswärtssieg der Saison.
Toni Rukavina (Note 2): Nach einer kleinen Formkrise in den letzten Wochen zeigte sich der serbische Nationalspieler diesmal wieder von seiner besten Seite - herausragend seine tolle Flanke für Kaisers 2:0. Warum nicht öfter so?
Christopher Schindler (Note 2): Es war ein Genuss, ihm zuzuschauen. Ein Vorbild als Einsatz- und Laufbereitschaft. Wenn er technisch noch dazu lernt, wird man ihn irgendwann in der Bundesliga sehen.
Collin Benjamin (Note 2): Auch wenn ihn der Münchner Boulevard zuletzt viel gescholten hat, aber der Namibier war in Duisburg der Turm in der Schlacht.  Wird immer sicherer als Abwehr-Chef. Weiter so!
Stefan Buck (Note 2): Vor allem Reiner Maurer wird sich nun denken: Wieso habe ich Buck nicht schon früher auf links eingesetzt? Der ehemalige Augsburger macht  die linke Seite dicht. Ein großer Pluspunkt!
Stefan Aigner (Note 3): Ein Aktivposten, keine Frage - hätte einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen, als ihn MSV-Keeper Fromlowitz mit einem Kung-Fu-Sprung im Strafraum von den Beinen holte.
Daniel Bierofka (Note 2): Traute sich endlich mal, aus der Ferne abzuziehen - und wurde dafür mit dem frühen 1:0 belohnt. Es war Bieros drittes Saisontor. Und auch sonst ein leidenschaftlicher Löwe, allerdings: Die Ballverluste müssen weniger werden…
Kai Bülow (Note 3):  Nicht auffällig, aber eminent wichtig für das Löwen-Kollektiv. Aber: Bülow kann noch mehr.
Sandro Kaiser (Note 3): Der Reiz-Löwe: Keiner wird unterschiedlicher bewertet als das Mittelfeld-Talent: Während Maurer große Stücke auf das Eigengewächs hält, haben die Fans Kaisers aufreizende Spielweise satt.  Vielleicht machte der 22-Jährige in Duisburg sein bestes Zweitligaspiel - die Krönung war sein 2:0 per Kopf.
Benny Lauth (Note 4): Der Kapitän war viel unterwegs, aber insgesamt glücklos. Kurz nach dem Wechsel musste Lauth verletzt raus - die Wade machte zu. Eine Schwächung war sein Austausch für die Löwen hinterher nicht.
Kevin Volland (Note 3): Lange war nix zu sehen von der Hoffenheimer Leihgabe - aber im entscheidenden Moment stand er goldrichtig, als er nach grandioser Rakic-Vorarbeit zum 3:0 einschoss. Saisontreffer Nummer 8 für Volland.
Djordje Rakic (Note 2): Allein schon wegen seiner famosen Einzelleistung über das halbe Spielfeld, die Volland zum Endstand nützte, hat der Serbe seine Einwechslung gerechtfertigt. So eine Vorarbeit sieht man in der Zweiten Liga eher selten: Herzlichen Glückwunsch zum 26. Geburtstag!
Dominik Stahl, Bobby Wood: Beide kamen zu spät für eine Bewertung.