VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Michael Liendl war an allen drei Löwen-Toren beim 3:2-Sieg gegen Sandhausen direkt beteiligt - Grund zum Überschwang gibt es beim österreichischen Techniker aber nicht. “Wir sind jetzt auf einem Nichtabstiegsplatz: Das ist wunderschön für uns, wunderschön für den Verein - alles gut. Aber wir sind noch nicht so gut, dass wir uns zurücklehnen können”, mahnte Liendl nach dem dritten Sieg in Serie und ergänzt: “Wir sind momentan gut drauf, nicht mehr und nicht weniger.” In der blauen Notenparade haben wir jeden einzelnen Löwen bewertet:

Stefan Ortega (Note 3): Machte schon bessere Spiele für 1860. Hatte nach seinem tollen Auftritt in Lautern diesmal einige Wackler drin - beim 2:3 nicht ganz auf der Höhe. Dennoch: Ortega ist einer der Gründe, warum die Löwen ihren Negativtrend beendet haben.

Gary Kagelmacher (Note 3): Er und Ex-Löwe Vollmann werden keine Freunde mehr - das war in den letzten 30 Minuten eindrucksvoll zu beobachten. Der Uru belebte an diesem Abend das weiß-blaue Offensivspiel, auch wenn kein Kapital aus seinen Vorstößen heraussprang.

Jan Mauersberger (Note 3): Der Leuchtturm in der Löwen-Abwehr - vielleicht hätte der Winter-Neuzugang aus Karlsruhe mit einem etwas beherzteren Eingreifen das Traumtor von Bouhaddouz (Fallrückzieher) verhindern können. Insgesamt aber eine ansprechende Vorstellung.

Christopher Schindler (Note 2): Wird immer mehr zum Leader. Erzielte das wichtige 1:0 per Kopf (erstes Saisontor) und holte den Elfmeter mit einem gewissen Schuss Schlitzohrigkeit heraus. So einen Kapitän braucht 1860.

Maxi Wittek (Note 3): Scheint seinen monatelangen Durchhänger überwunden zu haben - sehr fleißig und engagiert als linker Verteidiger. Weiter so!

Kai Bülow (Note 3): Nicht mehr so auffällig wie in Lautern - aber nicht minder wichtig. Hatte in der Anfangsphase das Führungstor auf dem Scheitel, aber da hatte SVS-Keeper Knaller etwas dagegen. Wichtig war Bülows Rettungstat, als er beim Stand von 2:1 einen platzierten Schuss von Bouhaddouz von der Torlinie kratzte.

Michael Liendl (Note 2): Der neue Chef für die weiß-blauen Standards. Bereitete die ersten beiden Löwen-Treffer per Ecke bzw. Freistoß vor - das 3:1 erzielte der Österreicher dann mit einem cool verwandelten Elfmeter selbst. Bei dieser Quote verzeiht man auch mal die ein oder andere Ruhepause des 30-Jährigen.

Levent Aycicek (Note 4): Wirkt ein wenig überspielt - trotzdem hinderte ihn das nicht, sich für das Kollektiv aufzuarbeiten. Musste in der zweiten Hälfte für Karger Platz machen.

Romuald Lacazette (Note 4): Zweifelsohne ein guter Fußballer, aber ohne das taktische Verständnis und Feingefühl für die Situation ein Schwachpunkt. Der 22-Jährige braucht noch, um den Löwen richtig helfen zu können.

Rubin Okotie (Note 3): Scheint das Möhlmann-System langsam verinnerlicht zu haben: Spielt nicht mehr nur für sich alleine, sondern setzt sich für die Mannschaft ein. Gut so.

Sascha Mölders (Note 2): Wird immer mehr zum Glücksgriff für 1860: Fehlten ihm anfangs noch die Tore, wird die Leihgabe aus Augsburg immer effizienter. Das 2:1 war sein zweiter Heimtreffer hintereinander. Als Typ sowieso umgeheim wichtig für den Verein.

Nico Karger (Note 4): Zweifelsfrei ein Fußballer mit Anlagen - doch in der aktuell schwierigen Situation des TSV scheint er ein wenig überfordert zu sein. Zweite Liga ist nicht Regionalliga Bayern.

Maxi Beister und Valdet Rama: Beide kamen zu spät für eine Bewertung.

Benno Möhlmann (Note 3): Lebt den Abstiegskampf wie kein Zweiter - der 61-Jährige war in seiner Coachingzone kaum zu bändigen vom 4. Schiedsrichter. Seine Körpersprache wirkt sich positiv auf die Mannschaft aus. Der Lohn: 10 Punkte aus vier Spielen, der direkte Klassenerhalt ist wieder möglich. Kritikpunkt: Die Einwechslungen kommen zu spät oder greifen erst gar nicht.

1860 gewinnt 3:2 gegen Sandhausen: Wie haben Sie die Löwen bewertet? Diskutieren Sie mit!