VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Torsten Fröhling kennt das Spielchen ja schon: Ordentlich mitgehalten, aber wieder ohne Punkte. Das Löwen-Dilemma 2015. Mit nur zwei Punkten aus fünf Spielen steht der TSV nach dem 0:1 im Keller der Zweiten Liga. „Schade, dass wir durch eine sehr gute Einzelaktion von Simon Terodde als Verlierer vom Platz gehen”, ärgerte sich der Löwen-Trainer. Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Vitus Eicher (Note 4): Hat eine positive Entwicklung hinter sich - ganz klar. Aber: Hätte er an einem guten Tag Teroddes Drehschuss vielleicht entschärft? Ansonsten wurde der Erdinger kaum geprüft: Was aufs Löwen-Tor kam, war sichere Beute für Eicher.

Gary Kagelmacher (Note 3): Hinten eine Bank, vorne ohne Torinstinkt: Hätte die Löwen nach feinem Liendl-Pass in Führung schießen können, hätte er direkt abgezogen. Schade.

Kai Bülow (Note 3): Auch wenn er eine Teilschuld am Gegentreffer hat, ist es sein Verdienst, dass der TSV 1860 erst fünf Gegentreffer in dieser Saison schlucken musste. Weiter so.

Christopher Schindler (Note 4): In der Phase, als Bochum dem zweiten Tor näher als die Löwen dem Ausgleich waren, schwamm der Kapitän ein wenig. Vorne muss er nach Adlung-Eckball das 1:0 machen. Er hätte der Held werden können, so haderte er hinterher über die vergebenen Chancen.

Maxi Wittek (Note 4): Schwächelt seit Wochen. Muss sich steigern, sein Glück ist derzeit, dass er konkurrenzlos auf seiner Position ist.

Milos Degenek (Note 3): Eine Bereicherung für 1860: Der Serbe, der nun für die U23 von Australien spielt, ist für die Drecksarbeit bei den Löwen zuständig. Dies verrichtet er trotz seiner jungen Jahre sehr ordentlich.

Daniel Adlung (Note 4): Zu schwankend in seinen Leistungen - diesmal war sein Auftritt eher ernüchternd. Der Leit-Löwe muss mehr Konstanz reinbringen.

Michael Liendl (Note 4): Zeitweise ließ die Neuerwerbung aus Düsseldorf ihr Können aufblitzen (wie beim gekonnten Zuspiel für Kagelmacher), doch unübersehbar war bei seinem Debüt noch die fehlende Abstimmung mit den Teamkollegen. Das braucht noch Zeit.

Stephane Mvibudulu (Note 4): Bekam vom Trainer sein Start-Debüt geschenkt - konnte sich hierbei allerdings nicht für weitere Aufgaben empfehlen. Noch zu grün. Für sein (Konter)-Spiel braucht er Platz, das war bei Tabellenführer Bochum nicht gegeben.

Daylon Claasen (Note 3): Nicht so gefährlich wie sonst, aber immerhin sehr giftig und pfeilschnell. Verhinderte mit einem Sprint über den halben Platz den 0:2-Rückstand. Der Lohn für den Südafrikaner: Nationalmannschafts-Comeback nach zwei Jahren Pause.

Rubin Okotie (Note 5): Fiel meist nur durch dumme Stürmerfouls auf, so hilft er den Löwen nicht. Seine 13 Treffer aus der Vorsaison wird er mit solchen Auftritten nicht mehr erreichen. Zu seiner Ehrenrettung muss man aber auch erwähnen, dass das neue Löwen-Spiel nicht unbedingt auf ihn zugeschnitten ist.

Stefan Mugosa (Note 4): Bekam 20 Minuten Zeit, sich zu zeigen. Trat dabei kaum in Erscheinung.

Krisztian Simon (Note 5): In dieser Form nicht zweitliga-tauglich - sorry.

Valdet Rama: Kam zu spät für eine Bewertung.

Torsten Fröhling (Note 4): Sein Match-Plan war nicht für alle verständlich - weil der Trainer u.a. den jungen Mvibudulu dem erfahrenen Valdet Rama vorzog. Das Experiment scheiterte. Hoffentlich rächt es sich zudem nicht, dass Fröhling im Sommer-Schlußverkauf auf eine weitere Stürmer-Verpflichtung (Jakub Sylvestr) verzichtete.

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