VON OLIVER GRISS UND F

Die Löwen holen ein akzeptables 1:1 in Köln: Halfar erstliga-reif - Friends Kampfkraft und Einstellung macht 1860 wach - Schmidt korrigiert Fehler

Wachmacher bei 1860: Rob Friend. Foto: WAGNER Wachmacher bei 1860: Rob Friend. Foto: WAGNERLORIAN GRESS

Die Löwen mit zwei verschiedenen Gesichtern: Während die Schmidt-Elf in der ersten Hälfte überhaupt nicht ins Spiel kam, zeigte sie sich nach dem Wechsel gegen den 1. FC Köln von ihrer Schokoladenseite. Der Lohn: Der verdiente Ausgleich zum 1:1-Endstand durch Daniel Halfar. Als Pfälzer wird ihn das besonders freuen: Der Mittelfeldspieler hat seinen Heimatverein Kaiserslautern (am Montag in Cottbus) damit im Aufstiegskampf tatkräftig unterstützt. Die blaue Notenparade: 

Gabor Kiraly (Note 3): Im ersten Durchgang noch mit der einen oder anderen Unsicherheit, nach der Pause dann immer zur Stelle, wenn er gefordert wurde. Hatte insgesamt 64 Ballkontakte – ein sehr überdurchschnittlicher Wert für einen Torwart. Bei Kölns Führungstreffer war er chancenlos.

Moritz Volz (Note 4): Der Ex-Paulianer hatte seine rechte Seite nur selten im Griff. Im Spiel nach vorne ebenfalls mit etlichen Ballverlusten. Doch sein Wille verdient ein Extralob. Gab nie auf und marschierte bis zum Schluss immer wieder bis zum Sechzehner der Kölner mit.

Gui Vallori (Note 4): Hatte in der Rückrunde schon bessere Spiele für die Löwen absolviert. Fabrizierte wie seine Nebenleute den einen oder anderen Fehler.

Kai Bülow (Note 4): Ebenfalls nicht sehr überzeugend. Doch wie die komplette Löwenmannschaft steigerte auch er sich nach dem Seitenwechsel.

Grzegorz Wojtkowiak (Note 5): Verpasste es vor dem 0:1 durch Ujah den Ball entscheidenden zu klären und war dann auch in der Mitte falsch positioniert. Mit zunehmender Spieldauer hatte er dann aber seine Defensivseite besser im Griff als sein Gegenüber Volz. In der Offensive allerdings nur sporadisch aktiv.

Dominik Stahl (Note 4): Eine sehr unauffällige Partie des Abräumers vor der Abwehr. Hatte weder besonders positive noch negative Aktionen. Wurde bereits in der 53. Spielminute für Daniel Bierofka ausgewechselt.

Malik Fathi (Note 3): Tauchte in der ersten Halbzeit völlig unter auf der ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld. Doch auch er steigerte sich nach dem Pausentee und sorgte dafür, dass die Löwen dann den Ton angaben. Unter dem Strich konnte er die meisten gewonnen Zweikämpfe (20) auf dem Platz verbuchen. 

Moritz Stoppelkamp (Note 3): In der zweiten Minute vergab er bereits eine Großchance, danach fiel er mit etlichen verlorenen Bällen auf, drehte aber im letzten Spieldrittel immer mehr auf. Über die komplette Spielzeit gelangen ihn zehn Flanken – ein beachtlicher Wert! Folgerichtig bereitete er per Hereingabe in der 78. Spielminute dann auch den Ausgleich durch Daniel Halfar vor.

Marin Tomasov (Note 5): In den letzten Wochen immer einer der stärksten Offensivkräfte, ging er am Sonntagnachmittag in Köln völlig unter. Hatte keine erwähnenswerten Aktionen im Spiel nach vorne und ließ sich in der Defensive das eine oder andere Mal düpieren. Diesmal war seine Auswechslung zur Pause nachvollziehbar.

Daniel Halfar (Note 2): Zeigte vor erstligareifer Kulisse eine erstligareife Leistung! Schon vor dem Seitenwechsel einer der aktivsten Löwen, drehte er im zweiten Durchgang dann so richtig auf. Erzielte in der 78. Minute den Ausgleich zum 1:1 und narrte auch darüber hinaus die Kölner Abwehrspieler mit etlichen feinen technischen Einlagen. 

Benny Lauth (Note 4): Marschierte wieder extrem viel, doch die Mehrzahl seiner Aktionen verpufften wirkungslos. Zeigte bei der Ballannahme ungewohnte Schwächen und blieb somit erneut ohne Tor.

Rob Friend (Note 3): Fand sich überraschend zu Spielbeginn auf der Bank wieder, kam dann aber in der 46. Minute. Sorgte immer wieder für gefährliche Aktionen und beteiligte sich auch am Kombinationsspiel. Dürfte somit seinen Startelfeinsatz am nächsten Wochenende gegen Union Berlin wieder sicher haben.

Daniel Bierofka (Note 4): Nach 53 Minuten für Stahl eingewechselt. Anschließend mit vielen guten Aktionen, aber auch einigen völlig unnötigen Ballverlusten. 

Bobby Wood: Kam zu spät für eine Bewertung.

Alexander Schmidt (Note 3): Setzte Daniel Bierofka und Rob Friend zu Spielbeginn auf die Bank. Zur Halbzeitpause korrigierte er durch die Hereinnahme Friends dies bereits, was ausschlaggebend für den Punktgewinn in Köln gewesen ist. Nach 45 Minuten konnte er sich glücklich schätzen, dass es nur 0:1 stand, doch seine wohl deutliche Ansprache in der Kabine zeigte später dann Wirkung, als sich sein Team letztendlich doch noch verdient zum Ausgleich kämpfte. Zudem lobenswert: Erneut spulte seine Mannschaft mit 122,4 Kilometern und somit sechs Kilometer mehr als die Kölner ein immenses Laufpensum ab, womit es über die körperliche Fitness von 1860 keine zwei Meinungen geben dürfte …