VON OLIVER GRISS

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Es sagt schon viel aus, wenn sogar die Freunde des Sechz’ger Stadions das Thema nicht allzu ernst nehmen - der aktuellste Facebook-Eintrag der Giesinger Freunde: "Die Presse diskutiert über den Neubau eines 1860-Stadions in Riem. Wir fragen uns: Ist das noch das Sommerloch oder schon der Wahlkampf?" Besser kann man es nicht beschreiben.

Tatsächlich ist das Thema Stadion-Neubau derzeit deplatziert, auch wenn klar ist: 1860 hat bei diesen sportlichen Leistungen überhaupt keine Zukunft in der Allianz Arena, in der Heimat des ungeliebten Nachbarn. Rund 4,5 Millionen Euro Miete pro Jahr schnüren den Blauen die Luft zum Atmen ab.

Die größte Baustelle im Verein ist neben den gespaltenen Fan-Lagern, dem sportlichen Stillstand und der ständigen Führungskrise im Klub eine ganz andere: Das Nicht-Verhältnis mit Investor Hasan Ismaik - und das ist immerhin derjenige, dem - verursacht durch das schlechte Wirtschaften in den Jahren zuvor - 60 Prozent der Fußball-KGaA gehören. Er könnte mit seinen Millionen den Traum von einem eigenen Löwen-Käfig erfüllen. Doch es ist längst kein Geheimnis mehr, dass sich die aktuelle Führungsriege von Ismaik lieber heute als morgen trennen würde. Um weiter arbeiten zu können wie bisher? 

Die Marke 1860 hat in den letzten zehn Jahren sehr viel Strahlkraft verloren. Den Fans nun Luftschlösser an die Wand zu malen - das ist definitiv bei der finanziellen "Power" des Klubs der falsche Weg. Aachen, Duisburg oder auch Offenbach - allesamt Traditionsklubs - lassen grüßen…

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