VON OLIVER GRISS

Oliver Griss berichtet seit mehr als 20 Jahren über 1860. Oliver Griss berichtet seit mehr als 20 Jahren ueber 1860.

Das Fußball-Geschäft ist oft nicht schön. Das spüren Trainer, Spieler, leitende Angestellte - aber noch mehr die Fans. Dass Dieter Schneider nun seinen Rückzug vom TSV 1860 verkündet hat, ist die einzig logische Konsequenz auf die unsäglichen Machtkämpfe an der Grünwalder Straße. Wenn Schneider aber richtig reingehört hätte in die 1860-Geschäftsstelle, kommt das Servus vielleicht sogar um Wochen zu spät…

Nun hat der Aufsichtsrat seinen Präsidenten fallen lassen - vor allem, weil eine ehrliche, harmonische Beziehung zwischen Verein und Retter Hasan Ismaik nicht mehr möglich war. Das Problem: Schneider, der vor zwei Jahren mit seiner Geld-Einlage 1860 rettete und sogar seine Gesundheit riskierte, hat beim Traditionsklub zu oft nach Gutsherrenart gehandelt - siehe die Trennung von Ex-Sportdirektor Miki Stevic oder das Vorpreschen in der Weiterbeschäftigung von Trainer Alex Schmidt. Alleingänge wie diese haben Geschäftsführer Robert Schäfer und auch das Umfeld nicht selten rasend gemacht. Ein Image konnte Schneider dem Verein ebenfalls nicht verpassen. Heutzutage reicht es nicht mehr, über die Dörfer zu tingeln, die Fanclubs zu besuchen und Hände zu schütteln. Der Löwe braucht Visionen.

Jetzt ist der Dieter aber aus dem Schneider. 

Nun steht der Aufsichtsrat in der Bringschuld, die richtigen Personal-Entscheidungen an der Grünwalder Straße zu treffen und Investor Ismaik endlich den Respekt entgegenzubringen, den er verdient hat. Und das wird dem Multi-Millionär aus Jordanien nicht genügen: Er will sein Geld endlich richtig angelegt sehen. Gut möglich, dass demnächst die nächsten Abschiede bei 1860 verkündet werden…

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