VON OLIVER GRISS

Schreibt seit 20 Jahren ueber 1860: Oliver Griss Schreibt seit 20 Jahren ueber 1860: Oliver Griss

Möglicherweise hat sich Dieter Schneider, der zähe Ober-Löwe, am späten Montagabend mit seiner Gipsy ein Gläschen Wein gegönnt.  Dieter, das tapfere Schneiderlein? Zumindest darf sich der Dachauer Unternehmer nach dem Showdown von Giesing als Sieger fühlen, als Triumphator im Machtkampf mit Hasan Ismaik.

Der hatte im Vorfeld des Showdowns wiederholt Schneiders Rückzug gefordert - doch Ismaik, der seine Personalforderungen nicht durchsetzen konnte, brach nach vier Stunden die Verhandlungen entnervt ab und klagte hinterher beleidigt: "Ich denke, dass mein Engagment beendet ist. Ich gehe jetzt zur DFL."

Es ist der endgültige Bruch mit dem Investor - Ismaik wird sich nicht mehr beruhigen. Er fühlt sich ausgenutzt. Wie soll man jetzt die Geschehnisse aus dem dritten Stock der Geschäftsstelle nun richtig einordnen? Klar ist: Sechzig durfte sich von Ismaik nicht erpressen lassen (die 50+1-Regelung lässt grüßen), andererseits hat der Verein (wieder einmal) eine historische Chance weggeworfen, mit Hilfe eines arabischen Multi-Millionärs von besseren Zeiten träumen zu können.

Schwarzer Montag oder blauer Feiertag - das ist jetzt die Frage bei vielen Löwen-Fans. Das Ausmaß dieser traurigen Entwicklung mit dem einstigen Löwen-Freund aus Jordanien wird man nicht heute , morgen oder in den nächsten Tagen sehen, aber leider schneller als jedem Löwen-Fan lieb ist.

Stichtag ist der 15. März, wenn der Verein seine vorläufigen Lizenz-Unterlagen einreichen - und die Kader-Kosten deutlich reduzieren muss. Die horrende Miete für die Allianz Arena wird eine sorgenfreie Löwen-Zukunft verhindern. Oder gibt’s einen Plan B, der 1860 ohne Ismaiks Millionen am Leben hält?

Hat 1860 ohne Ismaiks Geld eine Überlebenschance? Diskutieren Sie mit!