VON OLIVER GRISS

Der gemeine Löwen-Fan kocht natürlich vor Wut: Benny Lauth, der Inbegriff von Fairness in der Zweiten Liga, wird für seine Tätlichkeit gegen den Aalener Marcel Reichwein mit einer Monstersperre von vier Spielen belegt   - und der Verein unternimmt nix? Die 1860-Bosse halten sich zurück, weil sie nach Rücksprache ganz genau wissen: Mit den vier Spielen ist der Löwe noch gut bedient. Tatsächlich wollte der DFB Lauth mindestens sechs Spiele aufbrummen. Vier sind es am Ende für die blaue Lebensversicherung geworden. Ein krasses Urteil.

Die Relation passt nicht. Wir erinnern: Fürths Sercan Sararer hatte beim Bundesliga-Derby gegen den 1. FC Nürnberg (0:0) Gäste-Torwart Raphael Schäfer  angespuckt - das DFB-Sportgericht hat den Türken nachträglich für drei Spiele wegen "krass sportwidrigen Verhaltens" gesperrt. Ein respektloses Verhalten, das nicht zu entschuldigen ist und zurecht eine hohes Strafmaß nach sich zieht.

Und Lauth kriegt ein Spiel mehr? Natürlich war Bennys Aktion in Aalen saudumm - doch  nach dem günstigen Feedback von Reichwein ("Alles halb so schlimm") rechnete man beim TSV 1860 mit Strafmilderung, wenn nicht sogar mit Freispruch. Von wegen. Der DFB hat bei Lauth richtig hingelangt. Verständlich, dass Löwen-Trainer Alexander Schmidt nach dem Eintreffen des Faxes aus Frankfurt sagte: "Das Urteil steht in keinem Verhältnis." Stellt sich die Frage: Wurde Lauths Urteil von den hohen DFB-Richtern ausgewürfelt? 

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