VON OLIVER GRISS

Wenn in der bisherigen Vorbereitung irgendetwas hängen geblieben ist, dann, dass sich der TSV 1860 mit Grigoris Makos, Grzegorz Wojtkowiak, Moritz Stoppelkamp & Co.  zwar mehr als ordentlich verstärkt hat, doch Reiner Maurer kaum Spielraum hat, um in seiner Aufstellung zu variieren. Die erste Elf sitzt - aber dann?

Der Kader hat zwar durchaus Qualität, ist aber dünn wie ein Strohhalm. Genau diese Problematik kostete den Löwen in der abgelaufenen Saison möglicherweise den Aufstieg: Wenn einer der etablierten Kräfte im Formtief, verletzt oder gesperrt war, konnte Maurer kaum reagieren. Das beste Beispiel: Weil Daniel Halfar über Monate nicht zur Verfügung stand, musste der gelernte Mittelstürmer Djordje Rakic als Arbeitsbiene im Mittelfeld einspringen. Und Maurer will das alles nicht noch einmal erleben. Er weiß: Ein Fehlstart kann auch ihn schneller in Frage stellen als ihm lieb ist. Es ist ein gefährliches Spiel in Giesing.

Deswegen war es allzu verständlich, dass der Trainer nach dem 1:0-Sieg in Szombathely klagte: "Die Qualität ist zwar sehr hoch, aber der Kader ist auch sehr dünn." Es war ein Hilferuf in den dritten Stock der Geschäftsstelle. Bislang hat Geschäftsführer Robert Schäfer die Aussagen seines Trainers zwar vernommen, aber noch nicht auf Priorität A gestellt. Doch Schäfer sollte in sich gehen und zum Wohl von 1860 handeln. Bis zum 31. August kann der Verein seinen Kader noch korrigieren. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Es steht zu viel auf dem Spiel, um diese Chance auszulassen.

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