VON OLIVER GRISS

Auf der einen Seite hat der TSV 1860 mit dem Jordanier Hasan Ismaik einen schwerreichen Investor: 50 Millionen Euro hat er schon in die Löwen investiert - auf der anderen Seite ist die Infrakstruktur an der Grünwalder Straße nicht so, wie man es sich für einen stolzen Zweitliga-Klub vorstellt. Das Löwen-Trainingsgelände ist deutlich in die Jahre gekommen - nun hat man sich aufgrund der vielen Verletzungsopfer aber entschlossen, im Frühjahr 2016 zumindest einen neuen Kunstrasenplatz zu bauen. “Das wird höchste Zeit”, sagte 1860-Geschäftsführer Markus Rejek am Mittwoch: “Der Kunstrasenplatz hat schon einige Jahre auf dem Buckel und muss dringend erneuert werden. Wir müssen auch in Steine investieren.” Rund  600.000 Euro soll das Projekt kosten, die Fußballfirma hat das Geld bereits zurückgestellt.

Unter dem Slogan “Neues Grün für die Blauen” haben Jung-Löwen aus dem NLZ nun ein Konzept gestartet, dass Geld in die leeren Kassen bringen soll, um den Bau des Kunstrasenplatzes zu unterstützen. “Wir haben in der Spielervertretung überlegt, wie wir Sechzig bei dem Projekt am besten unterstützen können”, erklärte Herzblut-Löwe Lukas Aigner, Vertreter der U21 und seit vier Jahren beim TSV 1860: “Wir haben die Zusage der Geschäftsführung, dass es einen neuen Platz gibt. Das ist großartig - trotzdem möchten auch wir unseren Beitrag leisten. Da wir wissen, dass jeder Euro zählt, der nicht aus der Kasse der KGaA kommt, haben wir eine Spendenaktion ins Leben gerufen und setzen dabei auf die Löwenfamilie.”

Der Plan: Die Löwen-Fans sollen für 100 Euro symbolisch Patenschaften für ein Stück Kunstrasenplatz übernehmen. Alle Unterstützer werden am neuen Kunstrasenplatz auf einer Spendentafel verewigt. So sehr diese Aktion von der 1860-Jugend vorbildlich ist, so sehr zeigt sie auch, wie unrealistisch ein eigenes Stadion in naher Zukunft ist.

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