Der Ober-Löwe bleibt gelassen - zu “dieblaue24.de” sagte er: “Das ist alles halb so wild - wir sind ja nicht im Nonnenkloster.” Reuter lobt den Löwen-Retter

Eigentlich war 1860-Präsident Dieter Schneider an der Seite von Jugend-Koordinator Matthias Imhof nur zur Gegengerade geeilt, um beim 0:2-Halbfinal-Aus der U19 gegen den 1. FC Kaiserslautern die eigenen Fans zu beruhigen. Der Grund: Weil Schiedsrichter Glasmacher alles andere als löwen-freundlich pfiff, flogen von der Tribüne Gegenstände und Bierbecher aufs Spielfeld. Die Begegnung war kurzzeitig unterbrochen. Als der “Fanbeauftragte” Schneider dann noch einmal versuchte, auf die Anhänger einzuwirken, traf der Umut der Fans den Löwen-Boss direkt.  Bierbecher flogen erneut, Schneider wurde sogar nass. Viel schlimmer aber: Aus der Fankurve hallte es lautstark”…und du hast den Verein verkauft.”  Eine Anspielung auf den Verkauf der Vereinsanteile an den jordanischen Geschäftsmann Hasan Ismaik.

Paradox: Rund anderthalb Stunden vorher wurde Schneider mit Ismaik-Vertreter Hamada Iraki auf der Ehrentribüne noch mit Standing Ovations als der Retter von 1860 gefeiert. Ob Schneider jetzt noch die Welt versteht? “dieblaue24.de” erwischte Schneider am Sonntagabend am Handy. Der Löwen-Boss versicherte: “Das ist alles halb so wild. Im Fußball geht’s um Emotionen - und wir nehmen unsere Fan-Bewegung ernst. Wir sind auf dem Fußballplatz und nicht im Nonnenkloster.” Warum Schneider selbst zu den Fans rüberlief und als Schlichter auftreten wollte, bleibt allerdings ganz allein sein Geheimnis.
Prominente Unterstützung erhält Schneider indes von Ex-1860-Manager Stefan Reuter, der die unschönen Bilder im Stadion verfolgte. Gegenüber “dieblaue24.de” sagte der Weltmeister von 1990: “Das hat Schneider nicht verdient. Er macht einen guten Job für 1860 und würde für diesen Verein sein letztes Hemd geben.”

Siehe auch Beitrag von Sven Friderici.