VON OLIVER GRISS

Die Enttäuschung ist groß im Lager der Löwen: Nach der 0:2-Pleite gegen biedere Würzburger befindet sich der TSV 1860 im rapiden Sinkflug in der Zweiten Liga. Acht Spiele, acht Punkte - Platz 14. Vor zwei Jahren, als das sportliche Chaos an der Grünwalder Straße mit “Experte” Gerhard Poschner so richtig begann, stand der Traditionsverein zum gleichen Zeitpunkt sogar besser da…

dieblaue24 fragte schon am Sonntag unmittelbar nach dem Abpfiff: Löwen, wollt ihr wieder Abstiegskampf?

Tatsächlich präsentierten sich die Sechziger, die im Sommer den Etat dank ihres Investors Hasan Ismaik auf über 16 Millionen Euro verdoppelt hatten, leidenschaftslos, ideenlos und planlos. Den Würzburgern mit ihrer Billigtruppe hatte an diesem Tag sportliche “Hausmannskost” gereicht, um dem TSV 1860 deutlich die Grenzen aufzuzeigen. “Wir konnten unsere Ausfälle nicht kompensieren”, erklärte Sportchef Thomas Eichin. Natürlich mussten die Löwen verletzungsbedingt u.a. auf ihre beiden Topverdiener Stefan Aigner oder Ivica Olic verzichten, doch bei der Größe des Kaders (30 Profis) sollte es trotzdem möglich sein, Ausfälle besser aufzufangen und eine Mannschaft auf den Platz zu stellen, die immer noch gutes Zweitliga-Niveau hat.

Stellt sich die Frage: Ist der Kader richtig zusammengestellt? Fakt ist: Die Abgänge der beiden Abwehrspieler Christopher Schindler und Gary Kagelmacher wurden nicht adäquat ersetzt - und auch auf der Linksverteidigerposition (Maxi Wittek) offenbart 1860 seit Monaten gravierende Schwächen. Außerdem ist nicht zu übersehen, dass den Löwen in ihren Aktionen der ganz große Speed fehlt.

Von einer Trainer-Diskussion will Präsident Peter Cassalette aber nichts wissen. Laut “BILD” soll der Ober-Löwe bei einem Wiesn-Treffen mit Bayern-Legende Bulle Roth am Sonntag im Käferzelt gesagt haben: „Es wird bis Weihnachten keine Trainer-Diskussion geben. Was danach kommt, kann ich heute noch nicht sagen.” Hört sich alles nach einer Schonfrist für Kosta Runjaic an, zumindest kann das so interpretiert werden. Cassalette dementierte am Montagmorgen gegenüber dieblaue24 umgehend: “Ich habe nach dem Spiel in Würzburg mit niemandem über 1860 gesprochen.”

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