VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Dass Sascha Mölders (31) derzeit eine Doppelrolle ausfüllt und neben seinem Angestelltenverhältnis auch Trainer des Landesligisten SV Mering ist, wird beim TSV 1860 mit kritischen Augen verfolgt. Zumal die Leistungen des 31-Jährigen seit geraumer Zeit stagnieren. “Grundsätzlich halte ich alle Nebenjobs bei Fußballprofis für riskant. So was lenkt nur von ihrem eigentlichen Job ab”, erklärte Präsident Peter Cassalette gegenüber der “tz”: “Ein Spieler bei uns verdient genug Geld, der muss nicht noch nebenbei was tun.“

Am Sonntag stand Mölders wieder an der Seitenlinie seines Heimatvereins und holte ein wenig spektakuläres 1:1 gegen den SV Raisting. Wie lange noch, das ist jedoch die Frage. “Es gibt keine Mölders-Diskussion”, sagte Trainer Kosta Runjaic am Freitag bei einem Fantreffen in Tettenhausen, “aber wenn man Vollprofi ist und gutes Geld verdient, sollte man sich zu 100 Prozent mit dem Job identifizieren. Aber wenn man zwei- bis dreimal als Trainer auf dem Platz steht, ist das kein großer Unterschied mehr zu einem Profi-Trainer. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe selbst im Amateurbereich gearbeitet. Das kann alles sehr belastend sein.”

Was sich Runjaic außerdem von seinem kickenden Personal für die Zukunft wünscht: Alle Löwen-Profis sollen in unmittelbarer Nähe zum Trainingsgelände wohnen. Mölders wohnt im 62,9 Kilometer entfernten Mering - geschätzte (einfache) Fahrtzeit ist rund eine Stunde. Kein 1860-Profi hat eine weitere Anfahrt. Runjaic: “Ich bin der Meinung, dass Profis dort wohnen sollten, wo sie Fußball spielen.”