VON OLIVER GRISS

Viele lebende Legenden hat der TSV 1860 nicht mehr. Werner Lorant (67) ist so eine. In Waging am See im Landkreis Traunstein hat der Rentner nach der Trennung von seiner Frau Doris seine Ruhe gefunden. “Ich wohne direkt am Wasser mit Blick auf die Berge - etwas Schöneres gibt es nicht. Hätte ich das früher entdeckt, wäre ich schön viel länger hier”, sagt der Kult-Trainer nun gegenüber der “Sport Bild”: “Ich kann heute von meiner Rente gut leben. Ich war mein Leben lang Angestellter und habe ständig den Höchstsatz eingezahlt. Mehr brauche ich nicht für mein Leben.”

Selbst die Liebe zu seinen Löwen lässt immer mehr nach. “Nach meinen fast zehn Jahren hatte Sechzig innerhalb von 15 Jahren ganze 20 Trainer! Wie soll es da bitte schön eine Konstanz geben? Sie werden es daher auch diese Saison nicht schaffen, den Klub zurückzubringen, wo er hingehört: In die Erste Liga.”

Der Wandel im Profi-Fußball missfällt Lorant: “In der heutigen Zeit bekäme ich meine Probleme mit einigen Spielern. Ich habe ja nix gegen die eine oder andere Frisur. Aber heute tragen die Spieler nicht nur komische Bärte, sondern Tätowierungen bis über den Hintern. Dabei sollen die Spieler doch Vorbilder für Jugendliche sein. Die wollen dann alle Tattoos, doch an so etwas denken die Profis ja nicht.”