VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Als die meisten 1860-Profis den Geburtstag von Stefan Aigner im Löwenstüberl schon wieder verlassen hatten, saß Karim Matmour (31) noch immer im früheren Wohnzimmer von Werner Lorant: Mit Trainer Kosta Runjaic und Co-Trainer Tayfun Nadaroglu. Sie diskutierten angeregt.

Ob noch einmal über den 2:1-Pokalsieg über den KSC gesprochen wurde, ist nicht überliefert. Gesichert ist aber, dass Matmour, dermit seiner Familie die Wohnung von Valdet Rama in der Nähe des Tierparks bezogen hat, so etwas wie der verlängerte Arm von Runjaic ist. Er ist quasi der Löwen-Kapitän ohne Binde. Sein Wort zählt. Ihm vertraute der Trainer schon in Lautern und und nun bei 1860. Zwar ist Matmour gesetzt, einen Freifahrtsschein besitzt der Neuzugang von Huddersfield Town aber nicht. Der ehemalige Nationalspieler aus Algerien kann den Unterschied ausmachen - so wie gegen Karlsruhe, als er nicht nur den Siegtreffer erzielte, sondern auch Aigners 1:0 traumhaft vorbereitete. “Karim muss meiner Meinung nach jede Woche diese Leistung bringen”, sagt Runjaic.

Matmour ist einer der besseren Fußballer im Kader des TSV - und das weiß auch die Konkurrenz. “Wenn du einen Spieler wie Karim hast, der technisch versiert ist, ballgewandt und Eins-gegen-Eins-Situationen auflösen kann, ist es nicht immer einfach: So einer wird oft gedoppelt. Da muss man Fehler zugestehen”, schützt Runjaic seinen Spielgestalter, der das Wechselspiel mit Flügelspieler Aigner schon ganz gut beherrscht. “Wir kennen uns ja aus Frankfurt. Ich weiß, dass er solche Bälle spielen kann wie beim 2:1.Wir verstehen uns gut. Aber es hat erst in einem Spiel gut geklappt. Wir müssen in der ganzen Saison und als Team harmonieren.”