VON SVEND FRIDERICI

Natürlich hat man es als Löwen-Fan derzeit nicht leicht - vor allem nach solch enttäuschenden Erlebnissen wie am Dienstag: Wir verlieren 0:3 in Düsseldorf und zwar gegen einen Liga-Konkurrenten - aber Gegenwehr auf dem Platz? Nein, die habe ich leider nicht gespürt. Dabei würde ich so gerne mal zum Pokal-Endspiel nach Berlin fahren…
Dementsprechend stand die nächtliche Heimfahrt mit meinen Freunden von den Allesfahrern im Zeichen der Aufarbeitung: Warum und weshalb ist 1860 schon im Oktober in einer schweren Herbst-Depression? Für mich war der Knackpunkt das Spiel in St. Pauli: Wir führen 2:0 und verlieren am Ende noch 2:4. Danach haben unsere Löwen nicht mehr viel gerissen. Ich glaube aber nicht, dass wir weiter in der Tabelle abstürzen. Dafür ist der Kader zu gut, am Ende werden wir auf Platz 6 bis 10 landen.
Deswegen halte ich eine Trainer-Diskussion für unsinnig: Zu was haben denn die ganzen Trainer-Wechsel seit dem Abstieg 2004 geführt? Wir haben uns keinen Millimeter weiterentwickelt, weil alle immer zu schnell ungeduldig geworden sind. Ich halte Reiner Maurer nachwievor für den richtigen Trainer. Es ist kein Zufall, dass wir mit ihm in der Saison 2004/2005 die beste Platzierung mit Rang vier gehabt haben.
Und wenn Sie auch einer der 530 Fans in Düsseldorf waren und genauso wie ich die Löwen nach dem Spiel verflucht haben, wird die Liebe zu 1860 für immer sein. Auch nach solchen Tiefschlägen.