VON JAKOB STABER UND CATRIN MÜLLER (MIS-FOTO)

Der TSV 1860 ist in den letzten Jahren nicht unbedingt für Kontinuität gestanden. Kaum ist ein neuer Funktionär oder Trainer verpflichtet worden, war er auch schon wieder weg. Auch im Zweitliga-Kader konnte aufgrund der ständigen Wechselspiele nie etwas zusammen wachsen. Nur einer ist geblieben: Kai Bülow, der Dauer-Löwe, Seit sieben Jahren kickt der gebürtige Rostocker, der seit seinem Relegationstor gegen Holstein Kiel Retter-Status hat, nun bei den Blauen. Der 30-Jährige spricht über:

das Testspiel gegen Gladbach (heute, 19.30 Uhr, Rottach-Egern): “Die Mannschaft ist gut vorbereitet und wird auch gegen einen starken Gegner, wie Gladbach, versuchen, ihre Spielphilosophie umzusetzen. In solchen Testspielen ist das Ergebnis zweitrangig, viel mehr geht es darum sich in der Offensive und Defensive gut zu präsentieren und das vom Trainer vorgegebene Konzept auf den Platz zu bringen. Zudem ist ein solches Testspiel eine gute Gelegenheit verschiedene Systeme auszuprobieren.”

den Start mit Kosta Runjaic: “Jeder Trainer tickt anders, natürlich bringt der Trainerwechsel deshalb auch jede Menge an Veränderungen mit sich. Die Professionalität, die seit dem Amtsantritt von Runjaic herrscht, ist bemerkenswert. Dinge wie Betreuung, Versorgung und Nachbereitung werden mit großer Gewissenhaft erledigt. Die Fitnesstrainer und die medizinische Abteilung arbeiten auf einem sehr hohen Level. Der Trainer legt ebenfalls Wert darauf, dass das Team möglichst viele Dinge gemeinsam macht. Mit dieser Professionalität und seinem großen Einsatzwillen wird es Runjaic gelingen jeden einzelnen Spieler besser zu machen.”

Rückkehrer Rodri, der nicht mit den Profis trainieren darf: “Es ist für alle ein Neustart bei 1860 - warum nicht auch für Rodri? Vielleicht hat er in seinem Jahr in Spanien dazugelernt, dass er es jetzt besser machen möchte. Fußballerische Qualität hat er absolut, das hat er auch vor zwei Jahren bewiesen, wenn er reingekommen ist.”

das Leistungsniveau der Mannschaft: “Im Vergleich zum letzen Jahr haben wir mit Karim Matmour beispielsweise jede Menge an Erfahrung dazu gewonnen. Aber auch mit Goran Sukalo und Sascha Mölders sind im Winter bereits erfahrene Spieler zu uns gestoßen. Sicherlich benötigen wir noch die ein oder andere Verstärkung, doch mit Victor Andrade haben wir bereits einen Spieler, mit Riesenpotenzial für uns gewonnen und auch Levent Aycicek bringt unglaubliche Qualität mit. Aber welche Qualität wirklich im Team steckt, wird sich erst im Laufe der Saison zeigen.”

seine eigene Rolle: “In der Abwehr und im Mittelfeld sind wir breit aufgestellt und auch in unserem System sind wir sehr variabel. Deshalb ist es schwer zu sagen, welche Rolle ich dabei spielen werde. Dies ist aber auch nicht wichtig, oberste Priorität ist, dass die Mannschaft erfolgreich ist, ob mit oder ohne Kai Bülow.”

Vereinstreue: “Es entwickelt sich ja fast schon ein Trend, dass Spieler alle ein bis zwei Jahre den Verein wechseln. Dies ist für mich jedoch keine Option. Ich habe meine Prinzipien. Mein Ziel ist es, möglichst lange für einen Verein gute Arbeit abzuliefern und nicht jedes Jahr den Verein zu wechseln. Das ist meine Auffassung eines Fußballprofis. Ich bin froh, dass ich in mein siebtes Jahr gehen darf und kann. Darauf bin ich stolz drauf.”