VON OLIVER GRISS

Rekord-PK am Donnerstag mit dem Löwen-Trainer: Nach knapp neun Minuten war Schluss

Wenn etwas auffällig war am Donnerstagmittag bei der offiziellen Pressekonferenz im 1860-Container, dann womöglich, dass es die kürzeste Sitzung der letzten Jahre war: Nach handgestoppten 8.55 Minuten (!) verließ Trainer Reiner Maurer (51) wieder den Raum - für den ansonsten so wissbegierigen Münchner Boulevard waren offenbar schon die meisten Fragen im Vorfeld geklärt…
Dabei ist die Lage brisant wie schon lange nicht mehr: Nach drei Pleiten in Serie steht den Löwen das Wasser bis zur Lippen-Oberkante - und nun geht’s am Freitag gegen die Mannschaft der Stunde, den SC Paderborn (Anpfiff 18 Uhr, Liveticker dieblaue24): Die Westfalen (auf Platz fünf) haben die letzten vier Spiele in der Zweiten Liga alle gewonnen - und für den TSV 1860 sind die Paderborner auch so etwas wie ein Angstgegner. In elf Duellen gab es nur drei Siege für die Blauen. “Paderborn”, sagt Maurer, “das ist eine Mannschaft, die ich in schlechter Erinnerung habe. Sie hat uns in der letzten Saison beim 0:1 die erste Heimniederlage beigebracht. Das ist für uns ein äußerst unangenehmer Gegner. Die haben schon was zu bieten.”
Dennoch gilt es für 1860 in die Erfolgsspur zurückzukommmen: “Für uns heißt es, dass wir was gutmachen wollen. Wir haben zwar nicht das größte Selbstvertrauen, aber wir wollen gewinnen, für uns zählt nur ein Sieg.” Dass Maurer selbst in den Fokus der Kritik geraten ist, nimmt er zumindest nach Außen hin entspannt: “Klar, nach Niederlagen wird der Druck größer - das ist selbstverständlich. Für mich ist das auch nicht schlimm, schwieriger ist es für die Mannschaft.”
Auf Aktionismus hat Maurer in den letzten Tagen verzichtet - einzige Ausnahme: Es geht heute nach dem Abschlusstraining ins Sheraton-Hotel zum Übernachten. Maurer: “Das war ursprünglich nicht geplant, aber in diesem Spiel steckt schon ein bisschen Brisanz.”