VON OLIVER GRISS

Stellt sich der TSV 1860 in seiner Geschäftsstelle neu auf? “Ich will dem nicht vorgreifen, aber es steht auf der Agenda”, erklärte Präsident Peter Cassalette gegenüber dem “Münchner Merkur” und ergänzt: “Da steht jetzt nicht drauf: Rejek oder Basha, sondern Geschäftsführung 1860. Ich kann mir vorstellen, dass der Hasan in diesem Punkt noch Einfluss nehmen will.”

Es ist kein Geheimnis, dass Cassalette wie auch Ismaik unzufrieden mit dem administrativen Personal ist. Insbesondere Rejek hat es sich in den letzten Monaten mit beiden Gesellschaftern verscherzt: Der Dortmunder sorgte nicht nur mit seiner 50.000 Euro teuren Powerpoint-Präsentation für Kopfschütteln in Abu Dhabi, sondern auch mit einigen unnötigen Scharmützeln im Verein. Beispielsweise verweigerte Rejek dem kompletten Präsidium die Einladung auf die 1860-Weihnachtsfeier oder sorgte zudem nicht dafür, dass die leidige Diskussion ums Präsidentenzimmer schnell im Keim erstickt geworden ist. Auch Rejeks Konfrontation mit Ismaik nach dem ARGE-Fantreffen in Rudelzhausen war wenig förderlich, als Rejek nach Ismaiks Forderung, die Geschäftsführer zu beurlauben, in der “SZ” sagte: “Ich finde, dass Ismaik eine Grenze überschritten hat.” Pro Rejek sollen im Verein nur einige Verwaltungsräte wie Karl-Christian Bay oder Christian Waggershauser sein.

Etwas anders gestaltet sich inzwischen die Situation bei Noor Basha. Der inzwischen 30-jährige Ismaik-Cousin hat nach seiner deplatzierten Nibelungentreue für Ex-Geschäftsführer Gerhard Poschner, die im vergangenen Sommer den Verein spaltete und für den Fehlstart sorgte, und einigen unüberlegten Interviews kaum noch Fehler gemacht. Im Gegenteil: An den zwei letzten wichtigen Personalentscheidungen der Fußballfirma hat Basha einen großen Anteil. Er holte nicht nur Oliver Kreuzer als Sportchef, sondern machte sich nach dieblaue24-Informationen trotz Gegenwind aus den eigenen Reihen im Winter auch für den Verbleib von U21-Trainer Daniel Bierofka stark. Während Rejek gerne wieder den gescheiterten Ex-Trainer Torsten Fröhling im bei 1860 im Nachwuchsbereichgesehen hätte, setzte Basha auf Bierofka. Was im Nachhinein für die Löwen nicht die schlechteste Lösung war…

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