VON OLIVER GRISS

Auf nichts kann sich der TSV 1860 seit mehr als einem Jahrzehnt verlassen, nur auf eines: Seinen treuen, faszinierenden und schmerzresistenten Anhang. Wenn die Löwen heute gegen Paderborn um den Klassenerhalt in der Zweiten Liga kämpfen, werden zwischen 55.000 und 60.000 Zuschauer in die Allianz Arena strömen. Der größte Löwen-Star: Der Fan. Das heutige Interesse sorgt für eine atemberaubende Kulisse beim Giesinger Altmeister, der seine besten Zeiten längst hinter sich hat und noch immer mehr mit Machtkämpfen und bösen Intrigen beschäftigt ist als seine Energie für die Rückkehr in den großen Fußball zu investieren.

Die Fans haben es endlich verdient, dass der TSV nach dem (heute möglichen) Klassenerhalt den Turnaround hinlegt: Die Mitarbeiter und Spieler müssen verstehen, dass dieser Klub nicht irgendein Verein in Deutschland ist, sondern immer noch einer der Klubs mit dem größten Potential. Wer dies nicht schnell verinnerlicht, hat es nicht verdient, für 1860 arbeiten zu dürfen.

Der Weg aus dem Tal der Tränen kann nur mit einer respektvollen Zusammenarbeit zwischen Verein und Hasan Ismaik funktionieren. Nicht die Vereinsmeier, sondern Ismaik ist der weiß-blaue Türöffner. Er kann mit seinem Geld und seinen internationalen Kontakten 1860 wieder stark machen und dafür sorgen, dass Vereine wie Augsburg, Fürth, Nürnberg oder Ingolstadt wieder überholt werden. Und dann wird der Verein wieder diesen Glanz bekommen, wie er unter den unvergessenen Karl-Heinz Wildmoser und Werner Lorant heiß und innig geliebt wurde…