VON OLIVER GRISS

Ex-Sportchef Gerhard Poschner hat die Löwen mit seinen Aussagen seinerzeit eingelullt. Er versprach einen neuen, attraktiven Fußball an der Grünwalder Straße - mit einem offensiven 4-3-3-System. Damit begann 2014 der besorgniserregende Absturz des TSV 1860…

Womöglich will der neue Trainer Daniel Bierofka genau mit dieser Grundausrichtung die Sechziger bei seiner Premiere gegen Eintracht Braunschweig (Sonntag, 13.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) von den Abstiegsplätzen führen. Viererkette hinten (Kagelmacher, Schindler, Mauersberger, Bandowski), Dreier-Mittelfeld (Adlung, Bülow, Lacazette) - und mit Claasen, Mölders und Rama drei Kräfte im Offensivbereich. “Wir sind mit diesem System bei der U21 gut gefahren, wir machen das auch im NLZ so”, sagt der 37-jährige Möhlmann-Nachfolger am Donnerstag und fügt schmunzelnd hinzu: “Die Grundaufstellung sieht man ja nur beim Anstoß - alles andere ist dann Trainersache.”

Um den Spielern sein System einzutrichtern, sperrte der Trainer die Löwen gestern ein. Mit dabei: Die altbewährte Taktiktafel. Immer wieder unterbrach Bierofka das 105minütige Geheimtraining am Donnerstag, um Schindler & Co. zu schulen: “Ich muss den Jungs erklären, wie ich spielen will. Es ist immer ganz gut, wenn man das zuerst auf der Tafel sieht und dann direkt auf dem Platz umsetzt. Ich mag es nicht, wenn man 45 Minuten oben im Sitzungssaal sitzt und dann raus geht. Dann ist man schon träge.”