VON MICHAEL SAILER UND OLIVER GRISS

Bevor Daniel Bierofka (37) mit der Zweitliga-Mannschaft am Dienstagnachmittag auf den Platz kam, verabschiedete sich Benno Möhlmann in der Kabine noch von den Spielern und wünschte ihnen viel Glück für die nächsten entscheidenden Löwen-Wochen. “Das war gentlemanlike von Benno - sein Abschied hatte richtig Stil”, sagte Sportchef Oliver Kreuzer am Dienstagabend gegenüber dieblaue24: “Mir ist die Trennung sehr schwer gefallen, aber wir mussten reagieren.” In 20 Zweitliga-Spielen sammelte Möhlmann nur 19 Punkte. Zu wenig, um weiter auf Möhlmann zu setzen.

Von Kreuzer wurde dem 61-jährigen Möhlmann wenig vorgeworfen, vielmehr wollen die Verantwortlichen “nochmal einen Reiz setzen” und mit Daniel Bierofka “jemanden vorneweg laufen lassen, der bei den Fans sehr beliebt ist.” Sein angeblich angespanntes Verhältnis zur Mannschaft wurde nicht als Grund für die Entlassung angeführt: “Da gab es von niemanden Andeutungen zu.” Möhlmann sieht sich als “Opfer der Erfolgslosigkeit”, gestand aber gegenüber dem “Kicker” auch ein: “Ich habe sicher auch Fehler gemacht, aber die werde ich jetzt nicht aufzählen.” Zu lange hat Möhlmann gewisse Spieler forciert - oder auch nicht. Eine richtige Handschrift war auch nicht zu erkennen.

Die Frage, ob 1860 unter ihm den Klassenerhalt geschafft hätte, bejahte Möhlmann, aber nicht mit absoluter Überzeugung: “Ich glaube schon.” Er hat Verständnis für Entscheidung des Klubs, die Entlassung hält er für “legitim”. Groll gegen seinen Nachfolger hegt er keinesfalls: “Ich werde heute noch mit ihm sprechen und habe keine negativen Gefühle ihm gegenüber, im Gegenteil.”

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