VON OLIVER GRISS

Als dieblaue24 am Montagmittag Benno Möhlmann am Handy erwischte, gab der 61-Jährige bereits ein verstecktes Rückzugsangebot ab: “Ich habe keine Lust, dass man Woche für Woche in die Diskussion einsteigen muss. Wenn es Überlegungen gibt, sich vom Trainer trennen zu wollen, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um der Mannschaft bewusst zu machen, wer in der Verantwortung steht.” Und so wird es wohl kommen: Am Dienstag wird der TSV 1860 nach nur 196 Tagen Zusammenarbeit höchstwahrscheinlich die “einvernehmliche” Trennung mit Möhlmann bekanntgeben.

Damit greift der abstiegsbedrohte Klub vier Spieltage vor dem Ende zum letzten Strohhalm im Abstiegskampf - auch weil Teile der Mannschaft nicht mehr mit dem Trainer-Routinier klar kamen. Was wird Möhlmann vorgeworfen? Intern, dass er nach sieben Monaten immer noch keine Mannschaft gefunden hat, die in der Lage ist, die Rettung zu realisieren. Aus der 1860-Kabine war außerdem zu hören, dass etliche Spieler sich müde fühlen, weil die Trainingseinheiten nicht richtig dosiert seien.

Wenn Möhlmann geht, wer soll die Löwen retten? Nach dieblaue24-Informationen sind weder Peter Pacult noch Christoph Daum ernsthaft im Gespräch, dagegen werden Namen wie Michael Frontzeck oder Mirko Slomka hinter verschlossenen Türen fieberhaft diskutiert. Selbst über U21-Trainer Daniel Bierofka sowie U19-Erfolgstrainer Sepp Steinberger, der “Julian Nagelsmann der Blauen”, könnte sich Oliver Kreuzer Gedanken machen. Problem: Beide Trainer haben zwar nicht den Fußballlehrer-Schein, dafür andere Stärken: Feuer ohne Ende.

Klar ist: Wenn es zu einer internen Lösung kommt, wird Torwarttrainer Kurt Kowarz aufgrund seiner Fußballlehrerlizenz im Trainerteam wieder aufsteigen. Auffällig: Der ehemalige Torwarttrainer der U21-Nationalmannschaft telefonierte gestern desöfteren geheimnisvoll am Rande des Laktattests.

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