VON OLIVER GRISS

Das spektakuläre Phantom-Tor von der Wedau - landet der vermeintliche 1:1-Ausgleichstreffer des Duisburgers Thomas Bröker vor dem DFB-Sportgericht? Der TSV 1860 prüft nach dieblaue24-Informationen jedenfalls heute seine Möglichkeiten, ob er gegen diese kuriose Schiedsrichter-Entscheidung beim 1:2 in Duisburg vorgehen kann. Was wohl auch im Sinne von 1860-Investor Hasan Ismaik ist. “Ich bin fassungslos und zutiefst enttäuscht. Ich war zwar nicht in Duisburg, aber das, was ich im TV gesehen habe, lässt nur eine Meinung zu: Der Ball war nicht über der Linie. Also kein Tor!”, schrieb der 39-Jährige Freitagnacht auf seinem Facebook-Kanal: “Ich kann nicht nachvollziehen, wie ein solche Fehleinschätzung in der Bundesliga, die ich sehr schätze, über Sieg oder Niederlage entscheiden darf.”

Fakt ist: Nach der Regel 10 der offiziellen Fußballregeln, die der DFB im Jahr 2008 veröffentlicht hat, muss der Ball mit dem kompletten Umfang die Linie überquert haben. Die vorhandenen TV-Bilder beweisen das Gegenteil.

Kurios: Warum Linienrichter Fabian Maibaum trotzdem auf Tor entschied, obwohl er aus seinem Winkel (Ortega verdeckte die Sicht) keinen klaren Blick auf die Szene haben konnte, ist sehr zweifelhaft. 1860-Sportchef Oliver Kreuzer: “Wenn ich es nicht zu 100 Prozent sehen kann, dann kann man das Tor auch nicht geben. Das war spielentscheidend. Ein Knackpunkt. Wenn es nicht drin war, dann ist es ein Skandal.” Kreuzer weiß, wovon er spricht: Er stand am 3. Mai 1994 für den FC Bayern auf dem Platz, als Thomas Helmer per Phantom-Tor das 1:0 gegen den 1. FC Nürnberg erzielte. Das Derby wurde wiederholt - die Bayern gewannen schließlich mit 5:0.

Die Rufe nach einer Torlinien-Technik dürften nach diesem nicht regulären Treffer wieder lauter werden.

dieblaue24 meint: Der TSV 1860 muss auf jeden Fall seine zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen.