VON OLIVER GRISS

Jakob Kraus ist eine Institution beim TSV 1860. Der 79-Jährige Großbauer aus Ismaning versorgt die Löwen nicht nur seit Jahrzehnten mit Gemüse, sondern unterstützt auch den Löwen-Nachwuchs immer wieder finanziell. Zu Bundesliga-Zeiten sorgte sich der ehemalige 1860-Funktionär auch um die Rasenplätze. Jetzt rückt der “Kraus-Jacki” - wie ihn seine Freunde rufen - wieder in den weiß-blauen Fokus: Kraus ist jener Mann, der bis vor kurzem den 150 Kilogramm schweren Grundstein der Allianz Arena, den der FC Bayern so schmerzlich vermisst hatte, aufbewahrt hat.

Wie kam Kraus überhaupt an dieses Unikat? “Der Wildmoser Heinz und der Scherer Fritz (beide waren damals Stadion-Manager, d. Red.) hatten mich beide vor 12 Jahren gebeten, dass ich den Grundstein mitnehme, weil er ihnen wertvollen Platz geraubt hat”, erklärte Kraus am Dienstag exklusiv gegenüber dieblaue24: “Keine Sorge: Bei mir war er in besten Händen. Jetzt haben die Bayern ihren vermissten Grundstein wieder bekommen. Mir wurde von unserem Geschäftsführer Markus Rejek zugesichert, dass die Bayern uns für die Auslieferung des Grundsteines im Gegenzug mit der Miete für die Allianz Arena entgegen kommen werden. Ich hoffe, die Bayern zeigen sich erkenntlich, schließlich würde es die Arena ohne uns gar nicht geben…”

Dass der verstorbene Ex-Präsident Karl-Heinz Wildmoser wegen des gemeinsamen Stadionbaus in Fröttmaning immer als Totengräber des Klubs bezeichnet wird, stinkt dem Millionär mächtig: “Wildmoser war ein Geschenk für 1860. Dass der Verein nicht mit der Arena umgehen konnte, das hatte nicht Wildmoser zu verantworten, sondern ganz andere…”