VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Nein, Benno Möhlmann will nicht das Loblied der Öffentlichkeit singen. Natürlich hatte der TSV 1860 beim 1:2 in Leipzig eines seiner besseren Saisonspiele abgeliefert, sich aber bei den Gegentreffern recht naiv angestellt. Und das ist das, was der 61-Jährige seinen Spielern bei der Analyse am Montag auch eingetrichtert hat: “Wir haben letztlich keine Punkte, das Torverhältnis ist schlechter geworden. Das ist es, was übrigbleibt. Damit müssen wir leben.”

Gegentreffer Nummer 1: “Den Freistoß beim Ausgleich hätte es schon nicht gebraucht. Erst hat Milos Degenek an einem Ort den Ball verloren, wo ein Sechser nichts verloren hat. Dann kannst du vier, fünf Leute ansprechen, beim Freistoß da hinzugehen. Da können wir ja fast die ganze Mannschaft durchgehen. Das Verhalten war fehlerhaft”, ärgerte sich Möhlmann über die Szene, als Davie Selkie einköpfen konnte, nachdem Marvin Compper von der Strafraumgrenze umbedrängt flanken durfte.

Gegentreffer Nummer 2: Der kurz zuvor eingewechselte Nico Karger leistete sich einen Blackout, Gegenspieler Klostermann traf zum 2:1-Siegtreffer für Leipzig. “Nico hätte beim 1:2 einfach mitlaufen müssen, wir hatten eine klare Zuteilung. Ich vergesse in meinem Alter ab und zu was, aber ein junger Spieler sollte sich das eigentlich merken können. Aber das weiß er ja selbst”, erklärte Möhlmann, der über das Offensivtalent bei seiner Analyse trotzdem schützend die Hand hält und zu den Journalisten sagte: “Ihr braucht ihn nicht an die Wand nageln - das könnt ihr mit mir tun. Ich habe ihn eingewechselt.” Doch auch Jan Mauersberger und Stefan Ortega machte Möhlmann für den Gegentreffer verantwortlich: “Wenn Mauersberger hinläuft, hat er noch eine Chance. Und wenn der Torwart rauskommt, hat er auch noch eine Chance.”

Möhlmanns Wunsch für die letzten acht Endspiele um den Klassenerhalt: “Wir müssen insgesamt einfach cleverer agieren.”

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