VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Er war ein Super-Star im deutschen Fußball. Ihm haben die Leute zugejubelt. 1990 gehörte er zu den Helden von Rom, als Deutschland das WM-Finale mit 1:0 gegen Argentinien für sich entschied. Doch Ex-Löwen-Idol Thomas Häßler, der schon zu seiner aktiven Zeit als introvertiert galt, wurde auf der großen Fußballbühne schnell vergessen. Plötzlich war der kleine Icke nicht mehr gefragt. „Ich habe mir das einfacher vorgestellt; dachte, dass ich nach der Karriere sofort einen Job als Trainer bekomme“, erzählte der 49-Jährige am. „Ich bin dann erst einmal in ein Loch gefallen“, gestand Häßler nun in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz.

Zuletzt arbeitete Häßler für den iranischen Erstligisten Padideh Mashhad. „Ich war froh, mich beschäftigen zu können“, begründete er seine damalige Zusage. Doch schon bald lernte der 101-fache Nationalspieler die Schattenseiten kennen. Der Klub zahlte sein Gehalt nicht mehr. Häßler suchte in Deutschland Anschluss - auch bei 1860. Mehrmals stand er mit den Löwen in Kontakt, zu einem Vertrag reichte es aber nicht. Das enttäuschte Icke sehr, war er doch dafür verantwortlich, dass der TSV 1860 in der Saison 1999/2000 beide Derbys gegen den FC Bayern gewann und schließlich sensationell Vierter geworden war.

Jetzt hat Häßler, der neuerdings bei der RTL-Sendung “Let’s dance” mitmacht, wieder eine sinnvolle Beschäftigung. Der einstige Weltmeister wird ab Sommer Trainer bei Club Italia 80, einem Berliner Achtligisten. Als er zuletzt in einem Berliner Autohaus vorgestellt wurde, sagte er: “Ich hatte ja nichts zu tun. Was soll ich zu Hause die Wände anstarren?”

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