VON ALEX SICHENEDER UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Am Tag danach hatte Stefan Mugosa, der mit 1:1-Ausgleich die Wende bei der Pokal-Sensation in Mainz einläutete, noch kleine Augen. Die Nacht war kurz. Die Eindrücke waren zu bewegend für den Montenegriner, um tief zu schlafen. “Dass wir einen Bundesligisten bezwingen können, war wichtig für den Kopf”, sagte Mugosa, der seinem ersten Pflichtspieltor für 1860 nun weitere folgen lassen will. Unsere Einzelbewertung der Löwen lesen Sie in unserer blauen Notenparade:



Stefan Ortega (Note 3): Der Pokalkeeper hatte noch gar nicht die Möglichkeit sich auszeichnen, schon stand es 0:1 für den Gegner. Während der Halbspanier am Gegentreffer chancenlos war, konnte der Ex-Bielefelder im weiteren Verlauf des Spiels durch ein ruhiges und sicheres Torwartspiel überzeugen.

Gary Kagelmacher (Note 3): Obwohl der Routinier schon wesentlich bessere Spiele im Sechzger-Dress zeigte, war auf dem Uru auch in diesem Spiel Verlass, wie z.B. kurz vor Schluss, als der Routinier auf der Linie rettete und die Löwen so vor einer Verlängerung bewahrte.

Christopher Schindler (Note 3): Gleich nach fünf Minuten bugsierte der Löwen-Kapitän mit seiner linken Schulter die Kugel unglücklich ins Löwentor und sorgte so für den frühen Rückstand. Doch was für ein Glück, dass der Ur-Löwe sich von diesem Missgeschick nicht beeindrucken ließ, sich im Laufe des Spiels steigerte und das Eigentor schlussendlich folgenlos blieb.

Sertan Yegenoglu (Note 3): Das Talent zeigte trotz einigen Wacklern ein ordentliches Spiel und wird aus diesem sensationellen Pokalabend sicher einiges an Erfahrung mitnehmen.

Richard Neudecker (Note 3): Der ehemalige U18-Nationalspieler durfte sich gegen den Erstligisten aus Mainz von Anfang an beweisen. Jedoch auf ungewohnter Position: Der gelernte Mittelfeldspieler durfte sich statt Wittek als Linksverteidiger versuchen. Der Youngster absolvierte ein ordentliches Spiel, leitete über die linke Seite auch Okoties 2:1-Siegtreffer ein. Glück hatte Neudecker allerdings, dass es aufgrund seines Handspiels im eigenen Strafraum keinen Elfmeter gab.

Daniel Adlung (Note 4): Der Franke gab die Vorlage zum 1:1-Ausgleich. Trotzdem kann diese Tatsache nicht darüber hinweg täuschen, dass der Anführer aus der Vorsaison immer mehr abtaucht. Der Ex-Cottbuser muss zusehen, dass er sich schleunigst steigert.

Milos Degenek (Note 3): Der Serbe lieferte ein eher unauffälliges Spiel ab, was aber einzig und allein der Tatsache geschuldet war, dass Degenek als Malli-Aufpasser angesetzt war und im Mittelfeld den Abräumer gab. Doch diese Aufgaben absolvierte der Neuzugang sensationell gut.

Krisztian Simon (Note 3): Der Ungar war der Grund, warum Bengtsson kurz vor der Halbzeitpause Rot sah und die Mainzer deswegen anschließend in Unterzahl spielen mussten. Ansonsten war Simon eher unauffällig.

Michael Liendl (Note 4): Der Österreicher blieb über weite Strecken des Spiels wirkungslos. Bezeichnend, dass erst dann die Tore fielen, als er schon lnicht mehr auf dem Platz stand.

Daylon Claasen (Note 2): Bester Löwe - mit Abstand! Mit einer bärenstarken Leistung widerlegte er die Nichtberücksichtigung der letzten Wochen.  Seine Top-Flanke verwertete Okotie zum 2:1-Pokalsieg.

Stefan Mugosa (Note 3): Der Montenegriner durfte für den zuletzt glücklos agierenden Okotie ran und erzielte nach einer tollen Einzelaktion in der zweiten Hälfte ganz cool den 1:1-Ausgleich für die Löwen. Dieses Spiel war Bewerbung für weitere Startelf-Einsätze des Ex-Lauterers.






Rubin Okotie (Note 2): Nur ein einziger Torschuss gelang dem Stürmer gegen Mainz – und das reichte: Kurz nach seiner Einwechslung erzielte er per Kopf den 2:1-Führungstreffer und stellte somit den gesamten Spielverlauf auf den Kopf. Wenn der Österreicher in der Startformation nur halb so effektiv wäre wie als Joker, wäre den Löwen schon geholfen.

Maxi Wittek (Note 3): Kam kurz vor Schluss für Neudecker und half mit den Löwen-Sieg noch über die Zeit zu retten, indem er in der Nachspielzeit die Kugel noch von der Linie köpfen konnte.

Stephane Mvibudulu: Kam zu spät für eine Bewertung.

Kurt Kowarz (Note 2): Der Interimstrainer hatte zu Beginn des Spiels einige Überraschung parat. Er veränderte die Startelf im Vergleich zum letzten Spiel auf gleich fünf Positionen. Anders als im Fürth-Spiel bewies der Trainer dieses Mal ein glückliches Händchen bei den Einwechslungen. Hätte Kowarz in der Schlussphase nicht auf ein 4-4-2 umgestellt und Siegtorschütze Okotie gebracht, hätte das Spiel auch eine andere Wendung nehmen können.

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