VON OLIVER GRISS

Am Mittwoch - einen Tag nach dem 1:1 in Sandhausen - konnte sich Michael Liendl  (29) wieder mal richtig in Szene setzen: Beim Trainingsspielchen der Reservisten erzielte der 29-jährige Neuzugang aus Düsseldorf ein Tor nach dem anderen - und zeigte mit feinem Füßchen und viel Übersicht, was er eigentlich für ein guter Kicker ist…

Problem nur: Bei Torsten Fröhling hat der “Traum-Transfer” (Sportchef Necat Aygün) nach kürzester Zeit schlechte Papiere. Stellt sich die Frage: Wurde der Spieler, der eigentlich eine tragende Rolle bei 1860 spielen sollte, vom Verein überhaupt richtig gescoutet? Noch sieht der Trainer Liendl, der in der vergangenen Saison acht Saisontreffer erzielte und sechs weitere Tore vorbereite, nicht spielfähig für die erste Garnitur beim TSV 1860. In Sandhausen kam Liendl erneut nur die letzten fünf Minuten ins Spiel. Passt der technische beschlagene Spieler nicht ins laufintensive Fröhling-System?

Offenbar hat sich der Verein im Vorfeld der Verpflichtung nicht richtig mit der Nummer 10 befasst. Anders ist nicht zu erklären, dass ein fertiger Spieler wie Liendl für einen abstiegsgefährdeten Klub wie 1860 plötzlich nicht gut genug für die Startelf ist und ihm unerfahrene Talenten wie Stephane Mvibudulu oder Korbinian Vollmann vorgezogen werden. ”Es ist doch klar, dass wir Michael Liendl geholt haben, dass er spielt. Genauso wie Rodnei - aber alles zu seiner Zeit”, erklärte Fröhling, um dann zu ergänzen: “Noch ist Liend nicht komplett in unser Spielsystem integriert.” Was auch immer das heißen mag…

Können Sie nachvollziehen, dass Liendl nicht gut genug für die erste Elf des TSV ist? Diskutieren Sie mit!